DEL Krefeld Pinguine mit 1:6-Debakel gegen den Meister

Krefeld · Nach zwei Dritteln liegt das Team von Trainer Pierre Beaulieu gegen Mannheim aussichtslos zurück. Pätzold zum letzten Mal im Tor?

 Tohuwabohu vor dem Tor: Für die Pinguine war das Duell mit dem Meister bereits nach einer halben Stunde verloren.

Tohuwabohu vor dem Tor: Für die Pinguine war das Duell mit dem Meister bereits nach einer halben Stunde verloren.

Foto: Ja/Samla

Die Krefeld Pinguine waren bei der 1:6-Heimniederlage gegen die Adler Mannheim chancenlos. Einzig Laurin Braun traf kurz für Spielende für die Schwarz-Gelben.

Pinguine-Fan Michael Herzog sprach vielen Fans aus der Seele. „Ich bin froh, wenn das alles vorbei ist“ sagte der Hülser vor dem Heimspiel gegen Mannheim. So wie Herzog denken viele. Gerade einmal 3 676 Zuschauer wollten die Begegnung gegen den Tabellenzweiten sehen.

Unverständnis herrscht bei vielen Anhängern vier Tage vor dem Showdown auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung nächste Woche Dienstag. Unverständnis, dass es noch immer keine Lösung zugunsten des Vereins gibt, sondern der Streit der Gesellschafter auf dem Rücken des Klubs und der Fans ausgetragen wird und die DEL-Zukunft mehr denn je gefährdet ist. Den ersten Gänsehautmoment gab es vor dem ersten Bully, als auf dem Videowürfel ein Video des Fanclubs „Eisfighter“ zu sehen war. Mit dem Queen-Song „The show must go on“ als Hintergrundmusik waren verschiedene Momente aus der Vergangenheit, wie einige Fanproteste aus dem Jahr 2010, als die Zukunft des Vereins ebenfalls gefährdet war, zu sehen.

Auf dem Eis wehrten sich die Krefelder zu Beginn zwar nach Kräften, waren gegen die cleveren Gäste-Spieler aber chancenlos. Vor dem ersten Treffer verlor Philipp Kuhnekath den entscheidenden Zweikampf an der Bande gegen Nicolas Krämmer, so dass Phil Hungerecker zum 0:1 einschießen konnte (7.). Nachdem die Schwarz-Gelben zwei Unterzahlspiele mühelos überstanden hatten, bot sich ihnen in 71 Sekunden doppelter Überzahl die große Möglichkeit zum Ausgleich, die sie jedoch nicht nutzen konnte. Vinny Saponari vergab die beste Möglichkeit (14.). Vier Minuten später ließ Tim Stützle seine Klasse aufblitzen. Der 18-jährige ließ Phillip Bruggisser ins Leere laufen, scheiterte zwar an Dimitri Pätzold, doch der Torhüter patzte und konnte den Puck nicht unter seinem Handschuh begraben. Matthias Plachta stand richtig und traf zum 0:2 (18.).

Nach einem guten Auftakt ins Mitteldrittel, bei dem Chad Costello zwei Chancen zum ersten Torerfolg nicht nutzen konnte (25./26.), brachen die Schwarz-Gelben innerhalb von dreieinhalb Minuten komplett ein. Ben Smith und Plachta trafen per Doppelschlag innerhalb von nur 22 Sekunden (30.). Krämmer (33.) ließ das 0:5 folgen – zwei dieser Gegentreffer hatte der überragende Stützle brillant vorbereitet. Pierre Beaulieu nahm seine Auszeit, doch die Pucks flogen weiterhin nur in Richtung Pätzold. Allein im zweiten Drittel gaben die Kurpfälzer 26 Torschüsse ab.

Mike Schmitz fand in der Pause deutliche Worte: „Das ist nicht DEL-tauglich. Wir sind immer einen Schritt zu spät.“ Das änderte sich im letzten Drittel teilweise, denn die Adler schalteten einen Gang zurück. Tom-Eric Bappert ersetzte den in der Kabine gebliebenen und angeschlagenen Philip Riefers. Die Pinguine gaben mehrere gefährliche Schüsse ab, scheiterten aber immer wieder an Dennis Endras. Bis Braun den Mannheimer Torhüter mit einem verdeckten Schuss im kurzen Eck überraschte und somit für den Ehrentreffer sorgte (53.). Die mitgereisten Adler-Fans skandierten gegen Spielende „Krefeld gehört zur DEL“. Kuhnekath hatte kurz vor Ende Pech mit einem Pfostentreffer (59.). Besser machte das Jan-Mikael Järvinen, der mit der Schlusssirene in Überzahl zum Endstand traf (60.).

Sonntag sind die Pinguine in Ingolstadt gefordert.

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