Eishockey KEV: Warum das Überzahlspiel nicht klappt

Das 1:2 gegen Iserlohn haben die Pinguine durch die fast katastrophale Quote im Powerplay selbst verschuldet.

Eishockey: KEV: Warum das Überzahlspiel nicht klappt
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Frust statt Lust. Eine Unaufmerksamkeit — schon sind die Punkte weg. Der Ärger nach der 1:2-Heimpleite gegen Iserlohn waberte durch die Katakomben der Arena. Frust, weil es so war, wie bisher so oft. Es wäre mehr drin gewesen. Diese Erkenntnis macht eine solche Pleite eben noch ein bisschen schmerzhafter. So lässt sich denn auch kaum Mumm und Mut daraus schöpfen, mit einem aktuellen Top-Vier-Team mithalten zu können. Am Ende fliegen die Punkte weg.

Spielentscheidend gegen das Team aus dem Sauerland war die Tatsache, dass die Roosters ein Mal im Powerplay getroffen haben — den Pinguine gelang dies an diesem Nachmittag im König-Palast nicht. Dabei bot sich ihnen numerisch sogar eine Gelegenheit mehr, diesen Vorteil auszuschöpfen. Was fehlte, war die letzte Entschlossenheit, der unbedingte Drang, die Entscheidung herbeizuführen, gepaart mit dem Glück, was dann eben auch dazu gehört.

Die Struktur im Überzahlspiel der Pinguine ist solide. Im Vergleich zu den Vorjahren kommen die Pinguine schnell in die Aufstellung — am Ende aber machen sie zu wenig daraus. Daniel Pietta in dem einen und Mike Collins im anderen Überzahlblock sind gute Spielmacher mit Auge, wollen aber manchmal auch etwas zu viel. Ein Manko ist die verhältnismäßig geringe Anzahl von Schüssen an der blauen Linie, um auch einmal abgefälschte Schüsse zu verwerten. Rüdiger Noack, Sportlicher Leiter, sagt: „Der Abschluss stimmt nicht. Da gibt es nichts ran rumzudeuteln.“ Auffallend ist zudem die nachlassende Effizienz des Überzahlspiels in dieser Spielzeit.

In den ersten drei Saisonspielen erzielten die Pinguine fünf Treffer im Powerplay bei 16 Möglichkeiten. In den vergangenen neun Spielen waren es hingegen magere vier Überzahltreffer — in immerhin 45 Situationen. Das ergibt eine Effizienzquote von 8,89 Prozent. Das ist katastrophal und das hat auch Noack registriert: „Wir machen den Fehler aus einer guten Situation für uns eine sehr gute machen zu wollen. Und dann ist sie plötzlich weg. Wir müssen einfach mehr schießen.“

Dazu kommt der Umstand, dass die Mannschaft nur in drei von bisher zwölf Spielen kein Gegentor in Unterzahl bekommen hat. Das ist weit unter Ligaschnitt. In der DEL-Gesamtstatistik ist mit den Pinguinen kein Blumentopf zu gewinnen — im Überzahlspiel ist es der Platz 13, im Unterzahlspiel Platz elf.

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