Jiranek: Wir wollen in die Play-offs

Interview: Der neue Cheftrainer der Pinguine, Martin Jiranek, ist zuversichtlich. Er weiß aber auch, dass ein guter Start in die Saison sehr wichtig ist.

Krefeld. Am Freitag (19.30 Uhr) wird es für die Krefeld Pinguine ernst. Mit der Partie bei den Wolfsburg Grizzly Adams gibt Martin Jiranek (39) zugleich seinen Einstand als Cheftrainer. Wir sprachen mit dem Coach über den Verlauf der Saisonvorbereitungen, seine Ziele und Erwartungen für die kommenden Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Herr Jiranek, wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Saisonvorbereitung?

Martin Jiranek: Insgesamt bin ich schon sehr zufrieden. Auch wenn mir lieber gewesen wäre, wenn wir nicht gleich am Anfang gegen Mannschaften wie Frankfurt und Augsburg getestet hätten, sondern uns erst am Ende mit den stärkeren Gegnern hätten messen müssen. Aber da muss man dann flexibel sein.

Worauf haben Sie den Schwerpunkt in Ihrer Arbeit gelegt?

Jiranek: Wir hatten bei den Testspielen Phasen, wo wir wirklich gut gespielt haben. Aber immer wieder war auch mal ein Drittel dabei, wo wir nicht so gespielt haben, wie wir wollten. Die Spieler müssen lernen, dass sie in jeder Sekunde, die sie auf dem Eis stehen, eine Aufgabe haben, die sie zu 100 Prozent erfüllen müssen. Wenn einige glauben, dass sie nur auf ihrem Platz stehen und sich nicht bewegen müssen - das ist nicht die Art, wie ich spielen will.

Hat die Mannschaft das auch verstanden?

Jiranek: Ja, denn ich musste bisher nur einmal während der Testspiele ein wenig lauter werden. Und das hat funktioniert. Die Mannschaft hat sofort reagiert.

Die Kommunikation stimmt also?

Jiranek: Sicher. Wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, reden wir. Ich höre mir auch alles an. Wichtig ist doch, dass du als Trainer einen Plan hast und die Spieler den übernehmen. Denn man kann sich auch in einem Spielsystem verstecken. Da kann es dann sein, dass ein Spieler nicht arbeitet, sondern nur die Taktik befolgt. Aber wenn man ihnen das dann auf Video vorführt, beispielsweise, dass wir ein Gegentor nur deshalb bekommen haben, weil einer einen Check nicht zu Ende gefahren ist, dann wird es für den Betreffenden peinlich. Außerdem kann man als Trainer ja immer noch wechseln.

Welche Rolle spielen dabei Co-Trainer Reemt Pyka und der Sportliche Leiter Jiri Ehrenberger?

Jiranek: Reemy ist ein guter Co-Trainer, auch Jiri kennt die Mannschaft natürlich länger als ich. Wir reden viel miteinander. Und ich bin ja nicht so ein Sturkopf, dass ich keine andere Meinungen hören will. Da muss man halt Vertrauen haben. Wie gesagt, die Kommunikation mit der Mannschaft muss einfach stimmen. Und der Kapitän muss da eine Brücke sein zwischen Spielern und Trainer.

Werden Sie Veränderungen in der Zusammensetzung der einzelnen Blöcke vornehmen?

Jiranek: Am Anfang habe ich z. B. die Abwehr so zusammengestellt, dass erfahrene Spieler mit den jüngeren zusammen auf dem Eis standen. Mittlerweile haben sich die Reihen zementiert. Der erste Block mit Wasiljews, Stephens und Blank funktioniert, also habe ich ihn so gelassen.

Wie wichtig ist ein guter Start in die Saison?

Jiranek: Der ist natürlich wichtig. Aber es kann dann auch sein, dass ein Spieler zu schnell zufrieden ist. Dann verlierst du auf einmal zu viele Spiele, und an Weihnachten sind plötzlich alle unzufrieden. Ich will, dass eine Entwicklung zu sehen ist, das Team Monat für Monat besser wird. Wenn ein Spieler denkt, er könne schon alles, das würde mir Sorgen bereiten.

Wie lautet das Saisonziel, wer ist Ihr Titelfavorit?

Jiranek: Ganz einfach. Wir wollen irgendwie rein in die Play-offs. Titelfavorit sind für mich ganz klar die Eisbären.

Wie viel Eiszeit werden die jungen Spieler erhalten?

Jiranek: Die Jungen werden ihre Einsätze bekommen. In der Vorbereitung habe ich den vierten Block kein einziges Mal sitzen lassen. André Huebscher hat beispielsweise in Unterzahl so viel gespielt wie die Routiniers.

Wie oft wird voraussichtlich Danijel Kovacic zum Einsatz kommen?

Jiranek: Optimal wäre es, wenn Kovi zehn bis 15 Begegnungen bestreiten könnte.

Wer hat Sie bisher am meisten überrascht und wem trauen Sie die größte Entwicklung zu?

Jiranek: In der Vorbereitung hat mich Allan Rourke am meisten überrascht. Vor allem wie schlau er an der Scheibe ist. Er macht in Überzahl selten einen Fehler bei seinen Pässen und ist eigentlich nie auf der falschen Position. Die größte Entwicklung traue ich Patrick Hager zu - und vielleicht auch Sinan Akdag.

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