Herberts Vasiljevs: Aus der Arztpraxis nach Sotschi

Krefelds Topscorer Herberts Vasiljevs will nach langer Pause bei Olympia angreifen.

Herberts Vasiljevs: Aus der Arztpraxis nach Sotschi
Foto: Eibner

Krefeld. „Wie geht es Herberts Vasiljevs?“, war die wahrscheinlich häufigste Frage, die das Trainerteam der Krefeld Pinguine in den vergangenen Monaten beantworten musste. Lange war es still um den Topscorer und Kapitän der vergangenen Spielzeiten geworden, nachdem er sich zu Saisonbeginn im Training den rechten Knöchel gebrochen hatte.

Doch jetzt kommt der 37-Jährige zurück, trainiert seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft. Zusätzliche Überraschung: Der Routinier soll bei Olympia in Sotschi für sein Heimatland auflaufen (die WZ berichtete). Vor vier Wochen gab es den ersten Kontakt zum lettischen Eishockeyverband, bei dem Vasiljevs seine Landsleute über seinen Gesundheitszustand informierte. Zurück auf dem Eis folgte dann am Dienstag die Nominierung.

Vasiljevs ohne Spielpraxis bei Olympia, Segen oder Fluch für die Pinguine? An der Westparkstraße gehen die Meinungen und Überlegungen zu der überraschenden Nominierung auseinander. „Menschlich freut es mich für ihn. Es ist auch eine Bestätigung für unseren Verein. Wenn er in Sotschi vier hochkarätige Spiele mitmacht, kann es für uns nützlich sein“, sagt der Sportliche Berater Rüdiger Noack. Die Letten spielen ab dem 12. Februar drei Gruppenspiele gegen die Schweiz, Schweden und Tschechien, danach kommt ein Qualifikationsspiel für das Viertelfinale am 19. Februar.

„Olympia ist ein anderes Level. Wenn er körperlich und mental nicht fit ist, kann er sich verletzen. Da sollte er drüber nachdenken“, sagt sein Trainer Rick Adduono. Verweigern wollen und können die Krefelder eine Olympia-Teilnahme nicht. Der 37-Jährige solle vorher aber schon ein paar Spiele gemacht haben. Zwar kommt ein Einsatz an diesem Wochenende noch zu früh, aber am kommenden Freitag wäre ein Comeback gegen Iserlohn möglich. Fünf bis sechs Spiele könnte Vasiljevs dann noch für die Pinguine absolvieren.

Allen Bedenken zum Trotz, der Nominierte ist optimistisch und heiß auf Olympia: „Ich denke, dass ich auf jeden Fall rechtzeitig fit sein werde.“ Eigentlich dürfte er für Lettland nicht auflaufen, da er seit 2011 Deutscher ist. „Ich habe meinen lettischen Pass aber nie abgegeben, der ist noch gültig.“ Seit November 2013 gibt es laut Vasiljevs beim lettischen Verband eine Regelung, dass auch Spieler mit zwei Pässen für das Nationalteam auflaufen können.

Der Türöffner für seine dritte Olympia-Teilnahme nach Vancouver 2010 und Turin 2006. „Wir Letten wollen für eine Überraschung sorgen, auch wenn hochkarätige Mannschaften dabei sind“, gibt Vasiljevs das Ziel vor.

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