Eis-Drama um die Pinguine

In der zweiten Verlängerung verlieren die Krefelder mit 1:2 und sind raus aus den Play-offs.

Wolfsburg. Auch das dritte Spiel der Play-off-Halbfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft zwischen den Krefeld Pinguinen und den Grizzly Adams Wolfsburg entwickelte sich am Freitagabend zu einem Krimi — ohne Happyend für die Krefelder. Denn eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung bescherte den Wolfsburgern in der zweiten Verlängerung eine Überzahl, die Hospelt zum 2:1-Siegtreffer nutzte, der die Wolfsburger ins Finale bringt, während die Saison für die Pinguine zu Ende ist.

Die Pinguine schienen keinesfalls gewillt, den Grizzlies kampflos das Feld zu überlassen. Sie wirkten von Beginn an konzentriert und waren hochmotiviert, die Serie noch einmal nach Krefeld zurückzuholen. Die Gastgeber ihrerseits schienen nervös, suchten lange, bis sie Ordnung in ihr Spiel bekamen. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Daniel Pietta so die erste Tormöglichkeit für die Gäste, brachte den Puck allerdings nicht an Goalie Reimer vorbei. Auch das erste Powerplay der Wolfsburger, dass Pascal Trepanier nach nur 39 Sekunden verursacht hatte, überstanden die Pinguine, die danach das gefährlichere Team blieben, schadlos.

Boris Blank hatte nach Rückpass von Herberts Vasiljevs die große Chance zur Führung, doch wieder war Reimer auf dem Posten (5.). Wie aus heiterem Himmel fiel das 1:0 für die Gastgeber. Trepanier brachte den Puck nicht aus der Abwehrzone, Hospelt ging dazwischen, scheiterte an Langkow, doch die Scheibe kam über die Bande zu Fischer, dessen Schlagschuss von Magowan, nur halbherzig von Paul Albers attackiert, erfolgreich abgefälscht wurde (7.).

Die die Mannen von Coach Adduono wirkten allerdings keinesfalls geschockt. Sie hielten ihre Taktik bei, spielten unvermindert nach vorne. Es entwickelte sich wie am Mittwoch erneut eine hochklassige, kampfbetonte und vor allem temporeiche Auseinandersetzung mit Chancen hüben wie drüben, wobei die Krefelder die qualitativ besseren hatten.

Vor allem im Mitteldrittel investierten die Gäste mehr, waren weitaus aktiver und bissiger als die Grizzlys, die phasenweise gehörig unter Druck gerieten. Und das wurde mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Den Schuss von Justin Kelly konnte die Wolfsburger Abwehr noch blocken, doch den Abpraller hämmerte Roland Verwey humorlos zum 1:1 in die Maschen (29.). Es war schon der fünfte Play-off-Treffer von Verwey, der mit Kelly und Andreas Driendl die Niedersachsen auch in der Folge vor große Probleme stellte.

Ein Lattenschuss von Milley war die größte Chance für die Gastgeber (30.), die allerdings Glück hatten, dass Shvidki am kurzen Pfosten an Reimer scheiterte (38.). nach einem dramatischen torlosen Drittel musste die Entscheidung wieder in der Verlängerung fallen, in der die Pinguinen frischer wirkten, zahlreiche hochkarätige Chancen allerdings nicht nutzten und zwischenzeitlich Andy Driendl verloren. der war vom Schlittschuh Höhenleitners im Gesicht getroffen worden, musste in der Kabine genäht werden, kehrte zur 2. Verlängerung aber wieder zurück. Dort musste erst Milo auf die Strafbank, dann schickte das Schiedsrichterduo Vasiljevs auf die Bank. Höchst umstritten und mit Folgen: Denn Hospelt traf in Überzahl und besiegelte das Aus für die Pinguine.

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