Die Angst geht um in Krefeld und Düsseldorf

Die DEG gewinnt 4:1 im Derby — aber in der Krise stecken beide Traditionsklubs.

Krefeld/Düsseldorf. Die rheinischen Eishockey-Rivalen stehen zum Beginn des neuen Jahres am Scheideweg. Die Krefeld Pinguinen und die Düsseldorfer EG kämpfen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fast verzweifelt um die Play-off-Teilnahme. Auf einem direkten Qualifikationsplatz steht keines dieser Teams. Für beide geht es momentan darum, zwischen Platz sieben und zehn zu landen, um in die Vor-Qualifikation zu rutschen.

Und während Düsseldorf die Chancen darauf am Freitag mit einem 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)-Sieg beim Rivalen wahrte, verliert Krefeld langsam den Anschluss. Die DEG-Tore erzielten vor über 8000 Zuschauern Beechey (24./57.), James (34.) und Gordon (45.), für Krefeld traf Hager (11.).

Und doch ist der DEL-Verbleib in Düsseldorf über die Saison hinaus nicht gesichert. Das neue Vorstandstrio mit Präsident Markus Wenkemann an der Spitze hat sich die Rettung des Profi-Eishockeys auf die Fahne geschrieben. Falls der Etat in Kürze aber nicht stehen sollte, droht in Düsseldorf der Ausverkauf. Bis auf den Kontrakt von Daniel Kreutzer laufen alle Verträge aus.

Als Entschuldigung sieht DEG-Manager Lance Nethery diese Entwicklung nicht. „Egal wo die Spieler in der kommenden Saison unter Vertrag stehen, sie müssen sich empfehlen. Das geht nur über gute Leistungen.“

Bei den Krefeld Pinguinen wirkt sich die Krise auf den immer dünnhäutiger werdenden Trainer Rick Adduono aus. Auch er weiß, dass mittlerweile mehr als die Play-off-Teilnahme auf dem Spiel steht. Es geht auch um seinen Job. Nicht zuletzt nach der harschen Kritik des Aufsichtsratsvorsitzenden Wilfrid Fabel weiß der 56-Jährige, was die Stunde geschlagen hat.

Adduono dürfe nicht nur auf seine kanadischen Landsleute und die erfahrenen Spieler bauen, er müsse das Potenzial des großen Kaders besser nutzen, hatte Fabel gefordert. In der vergangenen Saison, so Fabel, habe er diesbezüglich Adduono eine klare Ansage gemacht, „und es hat funktioniert“. Diesmal sind Zweifel erlaubt. Denn der Kandier schaltet zunehmend auf stur, wohl wissend, dass sein Vertrag noch eine weitere Saison läuft. Ein Rauswurf käme den Krefeldern teuer. Dafür fehlt das Geld. Denn schon jetzt werden die Einnahmen aus den Play-off-Spielen benötigt. Ein Teufelskreis.

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