Pinguine Der Graus mit der Überzahl

Die Pinguine haben in ihren vergangenen 47 Möglichkeiten in Überzahl nur zwei Tore erzielt. Hoffnung auf Besserung besteht kaum.

Pinguine: Der Graus mit der Überzahl
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es ist jetzt an der Zeit — man darf nun auch ein bisschen verzweifeln. Ganz offiziell. Denn die Fakten lassen keine Milde in der Betrachtung der Situation mehr walten — Tabellenletzter, abgeschlagen, die Distanz bis zum erhofften Saisonziel, Platz zehn, beträgt gewaltige 18 Punkte. Zu allem Überfluss war die 1:2-Niederlage in Augsburg die bereits achte Pleite nach 60 Minuten und die immerhin zwölfte insgesamt mit nur einem Tor Unterschied.

Für Trainer Franz-David Fritzmeier war es die siebte Auswärtsniederlage im siebten Spiel. Woran es hapert, ist schnell ausgemacht. Die Pinguine stellen mit nur 78 Toren die schlechteste Offensive der Liga, besonders das Powerplay ist gemssen an ligaweiten Durchschnittswerten unterirdisch. In den vergangenen 47 Überzahl-Situationen schossen die Pinguine nur zwei Tore. Das entspricht einer Quote von 4,3 Prozent. Einen solch miserable Wert zu erklären, ist nicht ganz einfach. Trainer Fritzmeier redet da nicht um den heißen Brei herum, sagt entschieden: „Uns fehlt die Qualität im Powerplay. Bei den Zuspielen und auch vor dem Tor.“

Seine Spieler, selbst die erste Powerplay-Reihe nimmt er da nicht aus mit Daniel Pietta, Martin Schymainski, Herberts Vasiljevs und Mike Collins, erfüllt nicht die unumstößlich geltenden Anforderungen eines guten Powerplays — das sind schnelle, kontrollierte und präzise Pässe, gepaart mit einer guten Übersicht und einem konsequenten Abschluss.

All das gab es bei den Pinguinen, sogar in Perfektion — so wurden sie 2003 Meister. Aktuell können die Fans nur von seligen Zeiten träumen. Von den Brad Purdies, den Christoph Brandners oder einem Patrick Augusta. Das magische Dreieck aus der Meistersaison, dazu ein Christian Ehrhoff an der blauen Linie. Gab es ein Überzahlspiel für die Pinguine, wetteten die Fans nur noch darauf, wie lange es dauern, bis es im Tor des Gegners klingen würde.

Dem aktuellen Powerplay der Pinguine fehlt es an fast allem, um erfolgreich in der DEL bestehen zu können — an Übersicht und Kaltschnäuzigkeit. Fritzmeier sagt: „Die Spieler haben nur ihre Augen aufs Tor gerichtet. Wir müssen lernen, die Scheibe noch einmal querzulegen und dann die sicheren Dinger zu machen.“

Denn auch das ist in dieser Saison nicht mehr selbstverständlich in Krefeld. Bestes Beispiel war Mark Hurtubise, der am Montag in Augsburg, Sekunden vor dem Ende den möglichen 2:2-Ausgleich übers leere Tor legte. Zuvor vergaben die Krefelder wie schon gegen Berlin eine 5-3-Überzahl-Situation kläglich.

Überzahl und die Krefeld Pinguine. Das sind zwei Dinge, die diese Saison einfach nicht zueinanderfinden mögen.

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