Das Straßenbahnduell: DEG wirft Pinguine raus

Das 5:0 im siebten Spiel ist ein klares Ende einer knappen Serie der Lokalrivalen.

Düsseldorf. Am Ende war es eine Düsseldorfer Jubelfeier, an der sich auch stolze Krefelder Fans in dankbarer Sympathie mit ihrer Mannschaft beteiligten: Zum vierten Mal nacheinander und zum 15.Mal überhaupt steht die Düsseldorfer EG im Play-off-Halbfinale der deutschen Eishockey-Liga. Im siebten Play-off-Viertelfinale gegen die Krefeld Pinguine gelang der DEG Donnerstag Abend ein überzeugender 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)-Erfolg. Im Halbfinale trifft die DEG nun auf die Hannover Scorpions. Das erste Spiel der "best of five"-Serie steigt am Sonntag in der niedersächsischen Landeshauptstadt. "Die Luft ist nach diesem emotionalen Höhepunkt noch nicht raus. Jetzt wollen wir noch mehr. Die Chancen gegen Hannover stehen 50:50", sagte DEG-Stürmer Daniel Kreutzer.

Beide Teams boten im ersten Drittel Tempo-Eishockey mit viel Einsatz, beide setzten vor der stimmungsvollen Kulisse von 10700 Zuschauern im Rather Dome das Signal, in diesem siebten und entscheidenden Spiel der ausgeglichenen Serie eine möglichst schnelle Entscheidung erzwingen zu wollen. Die heimische DEG allerdings setzte die positive Energie auch zählbar um: Als Krefelds Charlie Stephens die erste Zwei-Minuten-Strafe des Spiels absaß, traf Ryan Caldwell zum 1:0 (17.).

Und auch das zweite Tor für die Gastgeber fiel in Überzahl, als Rob Collins aus unmöglichem Winkel die Scheibe auf den Schoner von Krefelds Torwart Scott Langkow schoss und der Puck von dort ins Tor prallte.

Im Spiel der Spiele des Straßenbahnduells spielte jetzt auch die Strafzeiten-Statistik eine Rolle, die DEG nutzte auch beim dritten Treffer eine Überzahl: Shane Joseph traf nach wunderschönem Pass von Caldwell zum 3:0 (30.). Die fehlende Balance zwischen erlaubter Härte und Foulspiel auf KEV-Seite hatte diesmal den engagierten Angreifer Michael Endraß auf die Strafbank befördert. Als zum Ende eines aus Krefelder Sicht wirklich schlechten zweiten Drittels auch noch eine Strafe folgte, weil Trainer Pavlov zu viele Spieler auf das Eis geschickt hatte, war klar: An diesem Tag würde der KEV seiner begeisternden Play-off-Serie keine Krone mehr aufsetzen können. "Die bessere Mannschaft kommt weiter. Wir haben zu viele Strafzeiten verkraften müssen", sagte Krefelds Trainer Igor Pavlov. Und: "Der Krieg ist verloren gegangen." Krefeld musste im letzten Drittel aufmachen, Düsseldorf setzte erfolgreiche Konter und traf noch zweimal.

"Ich habe uns nicht als Favorit gesehen", sagte DEG-Coach Harold Kreis, "meinen Respekt für Krefeld, aber wir waren heute, im Zentrum des deutschen Eishockeys, effizienter. Vor allem im Powerplay, für das wir oft belächelt worden sind."

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