Das Straßenbahnderby: Das Duell der Torleute - Scott Langkow

Krefelds neuer Hoffnungsträger lässt den Trainer schwärmen.

Krefeld. Trainer Igor Pavlov gerät ins Schwärmen, wenn die Rede auf Scott Langkow kommt. "Er ist ein Profi durch und durch. Scott ist für jeden Spieler ein Vorbild, nicht nur für die Jungen, auch für die Erfahrenen. Einfach cool dieser Mann", sagte der Trainer der Krefeld Pinguine über seinen 33-jährigen Schlussmann, der sich bereits in seiner ersten Saison in die Herzen der Pinguine-Fans gespielt hat. Es dauerte nur wenige Wochen, und aus einem Notnagel war der Stützpfeiler einer jungen, talentierten Mannschaft geworden.

Eine Stütze, die jedoch eine trügerische Sicherheit vermittelte. Denn zuweilen stellten seine Mannschaftskollegen gewissermaßen die Abwehrarbeit ein, weil sie sich schlichtweg zu sehr auf die Fangkünste ihres Torhüters verließen.

Ausgerechnet im letzten Aufeinandertreffen mit der DEG (3:7) fuhr Langkow nach gut zehn Minuten entnervt vom Eis, nachdem er fünf Gegentreffer bei nur sechs Schüssen kassiert hatte. Gleiches dürfte sich morgen im ersten Play-off-Duell wohl nicht wiederholen. Denn in den vergangenen Begegnungen war Langkow wieder ganz der Alte, ein ruhiger, abgeklärter und souveräner Rückhalt eben.

Wie in der gesamten Hauptrunde, die er mit einem Gegentordurchschnitt von 2,6Treffern als drittbester Keeper hinter Frederick Brathwaite (Mannheim/2,37) und Rob Zepp (Eisbären/2,52) abschloss. Dabei hatte man die Krefelder eigentlich ein wenig zu ihrem Glück zwingen müssen. Denn sie hatten Langkows Landsmann Sebastien Charpentier als neue Nummer eins auserkoren.

Der Kanadier unterschrieb im vergangenen Frühjahr auch einen Zweijahresvertrag bei den Krefeldern, trat seinen Dienst im Sommer jedoch nicht an, weil es in der russischen Liga mehr Geld zu verdienen gibt.

Heute redet von Charpentier in Krefeld niemand mehr. Die zweite Wahl ist die erste Wahl. Langkow, dem jegliche Starallüren fremd sind, hat mittlerweile seinen Kontrakt um zwei weitere Jahre verlängert. Es scheint, als könnte der zweifache Familienvater in Krefeld endlich sesshaft werden. Zum Ende einer Karriere, die ihn in Nordamerika in die NHL und AHL und anschließend unter anderem in die Schweiz, nach Schweden, Finnland und Russland geführt hat.

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