DEL Das muss klappen, damit die Krefeld Pinguine die Play-offs schaffen

Damit es bei den Krefeld Pinguinen nach zwei Pleite-Saisons sportlich aufwärts geht, müssen drei Faktoren greifen: ein guter Torhüter, mehr Heimspiele gewinnen und ein besseres Überzahl-Spiel.

 Die Pinguine-Verantwortlichen beantworten Fragen der Fans, die sie uns zukommen ließen (v.l.): Trainer Rick Adduono, Co-Trainer Marian Bazany, WZ—Sportredakteur Stephan Esser, Kapitän Adrian Grygiel, Sportdirektor Matthias Roos, Redaktionsleiter Michael Passon und Verlagsleiter Daniel Poerschke.

Die Pinguine-Verantwortlichen beantworten Fragen der Fans, die sie uns zukommen ließen (v.l.): Trainer Rick Adduono, Co-Trainer Marian Bazany, WZ—Sportredakteur Stephan Esser, Kapitän Adrian Grygiel, Sportdirektor Matthias Roos, Redaktionsleiter Michael Passon und Verlagsleiter Daniel Poerschke.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Sechs Wochen Vorbereitung sind Geschichte. Am Freitag wird es ernst für die Krefeld Pinguine — der deutsche Meister München kommt zum Saisonauftakt in den König-Palast. Die Leistungen in den sieben Testspielen: durchwachsen.

Pinguine-Boss Wolfgang Schulz forderte im WZ-Interview von den Führungsspielern konstantere Leistungen. Diese waren bisher noch nicht zu sehen. Die neue Mannschaft scheint zwei Gesichter zu haben. Dem Auftaktsieg gegen Iserlohn (4:1) folgte nur ein weiterer Erfolg: das 7:3 gegen die Kölner Haie. Die anderen fünf Begegnungen gingen verloren: auf der Großbritannien-Reise in Nottingham und Cardiff, beim Zweitligisten Ravensburg und gegen Kassel sowie zuletzt in Iserlohn. Ob diese negative Bilanz den harten Trainingseinheiten geschuldet ist oder ob es an fehlender Qualität im Kader liegt, werden die nächsten Wochen zeigen. Ob es für die Mannschaft um Trainer Rick Adduono nach zwei Jahren wieder mit den Play-offs klappen wird, steht spätestens am 4. März im Düsseldorfer ISS-Dome fest — zum Abschluss der 52 Hauptrundenspiele.

Auf dem Weg in die Play-offs stehen die Pinguine vor vielen Hürden. Bleibt die Mannschaft verletzungsfrei, ist die Stimmung in der Kabine besser als im vergangenen Jahr, kann Adduono sein Team entscheidend motivieren, reicht die Qualität im Kader? Fragen über Fragen. Darüber hinaus gibt es aber drei wesentliche Faktoren, die in der kommenden Spielzeit besser laufen müssen, soll es mit den Play-offs klappen.

Patrick Galbraith und der im Oktober nachverpflichtete Niklas Treutle wurden der Rolle als Nummer eins nie gerecht. In Andrew Engelage haben die Pinguinen einen neuen Torhüter verpflichtet, der in der Vorbereitung gezeigt hat, dass er eine Verstärkung ist. Engelage hält auch mal einen Unhaltbaren, so dass das Team weiß, dass auch zwei erzielte Tore für einen Sieg reichen können. Adduono fordert von seinen Torhütern, dass sie gelegentlich einen Sieg stehlen. Das hat zuletzt Tomas Duba für die Schwarz-Gelben gemacht, Engelage kann es ebenfalls schaffen. Nur braucht er dafür auch die Unterstützung seiner Vorderleute, die ihn in der Vorbereitung zum Teil im Stich gelassen haben.

26 Heimspiele, nur vier Siege nach 60 Minuten, dazu drei Erfolge in der Verlängerung — die Heimbilanz der Pinguine in der vergangenen Saison war verheerend — ein Negativrekord. Der König-Palast darf nicht mehr zum Selbstbedienungsladen für die Gegner werden. 19 Mal jubelten die Gästeteams. Selbst mit einer nur ausgeglichenen Heimbilanz hätte es für Platz acht und damit den Einzug in die Pre-Play-offs gereicht. Denn auf fremden Eis waren die Schwarz-Gelben im Soll — 29 Zähler und Platz neun in der Auswärtstabelle. Um in die Play-offs zu kommen, dürfen nicht mehr Heimspielen verloren als gewonnen werden. Eine positive Heimbilanz ist die beste und einfachste Möglichkeit, Zuschauer zu locken.

29 Powerplay-Tore sind den Krefeldern im Vorjahr nur gelungen. Mit einer Quote von 14 Prozent reichte es in dieser Statistik gerade für den vorletzten Platz. Dazu fingen sich die Schwarz-Gelben auch noch elf Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis ein — kein anderes Team war schlechter. Hier müssen die Pinguine effizienter werden. Zwar haben sie in Mark Mancari ihren besten Torschützen im Powerplay verloren, doch die Tore müssen nicht immer mit einem harten Distanzschuss fallen. Dazu hat man mit Tommy Kristiansen einen Spieler verpflichtet, der vor dem Tor für Unruhe sorgen soll, auf Nachschüsse spekuliert oder auch mal nur dem Torhüter die Sicht nehmen soll. Mit Kurt Davis haben sie einen Verteidiger verpflichtet, der nicht etwa wie Nick St. Pierre lange zögert, sondern den Puck aufs Tor bringt, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. In der Vorbereitung hat das Überzahlspiel gegen Köln hervorragend geklappt, in den anderen Begegnungen agierten die Pinguine zu umständlich.

Können die Pinguine diese drei Punkte umsetzen, stehen die Chancen auf Play-offs gut.

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