Krefeld Pinguine Das Derby der Gegensätze

Die Pinguine schwächeln, die DEG ist im Aufwind — vor einem Jahr war das noch anders. Trainer Fritzmeier vor Personal-Puzzle.

Krefeld Pinguine: Das Derby der Gegensätze
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Der 23. November 2014 war ein guter Tag für Krefelds Eishockey-Fans. 31 Schüsse hatte Torhüter Tomas Duba pariert — mit scheinbar magischen Armen. Es war das gewohnte Bild: Jubel bei den Pinguinen, Trauer bei der DEG. Der 1:0-Erfolg der Pinguine war der elfte Derbysieg in Folge. Und nicht wenige DEG-Fans beschlich das Gefühl, vielleicht nie wieder einen Sieg über den Nachbarn feiern zu dürfen.

Etwas mehr als ein Jahr sind diese Szenen erst alt. Aber sie wirken wie aus einer anderen Zeit. Nicht nur, weil es seitdem drei DEG-Siege aus vier Derbys gab, sondern weil die Rollen komplett vertauscht sind. Die DEG, die vor Selbstvertrauen strotzt, sechs Siege in Serie einfuhr. Und Krefelder, die in der größten Krise seit Jahren sind und auf dem letzten Platz herumdümpeln. Wenn die alten Rivalen am Freitag (19.30 Uhr) im König-Palast aufeinandertreffen, so sieht es zumindest Franz-David Fritzmeier, sei das alles Makulatur. Der Pinguine-Trainer sagt: „Spiele gegen die DEG sind vom Tabellenstand unabhängig. Es geht allein um Konzentration, Cleverness, Brisanz. Wer weniger Fehler macht, wird gewinnen.“

Mit diesem Auftrag wird der Bad Tölzer am Freitag seine Profis aufs Eis schicken — in Erinnerung an die 1:2-Niederlage am Freitag vor vier Wochen. Fritzmeier: „Da haben wir das Tempo nur 30 Minuten spielen können. Jetzt können wir über 60 Minuten gehen.“

Nach der Verpflichtung am Montag von Torhüter Patrick Galbraith stellt sich für Fritzmeier personell nun eine ganz andere Situation als bisher. Galbraith, den Fritzmeier als ruhigen, abgeklärten Typen beschreibt, beansprucht die letzte Ausländerlizenz der Pinguine — elf an der Zahl. Auf dem Spielbogen indes dürfen nur neun aufgeführt werden. Da Tomas Duba verletzt ausfällt, stehen nominell noch zehn zur Verfügung. In der Konsequenz wird Fritzmeier am Freitag nach dem Training einem der Ausländer sagen, dass er sich das Derby von der Tribüne aus anschauen muss. Fritzmeier: „Konkurrenz belebt das Geschäft. Ein großer Kader hält alle wach. Ich habe im Training gesehen, das alle Gas geben.“

Gleichwohl wird es einen treffen. Wen, dass wollte Fritzmeier am Donnerstag nicht offenbaren. Am Freitag erst will er die Entscheidung treffen. Unwahrscheinlich ist, dass es einer der Verteidiger sein wird. David Fischer, Scott Valentine und Nick St. Pierre sind feste Größen — dieses Risiko wird Fritzmeier nicht eingehen wollen.

Einen der sechs Stürmer wird es erwischen — indes weder die Center Yared Hagos und Mark Hurtubise noch die Außen Mike Collins und Henrik Eriksson. Die Entscheidung wird Fritzmeier zwischen István Sofron und dem umgeschulten Verteidiger Robin Weihager treffen. Da Sofron der agilere Spieler ist, dürfte Weihager das Los des Tribünenplatzes ereilen — wie auch im Vorjahr zumeist unter Trainer Rick Adduono.

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