Balsam in der traurigen Nacht

250 Fans warten nach dem Aus auf die Spieler. Vertragsgespräche stehen jetzt an.

Krefeld. Sie hatten mitgezittert, mitgelitten und — weil sie eben richtige Fans sind — hatten sich verabredet. Um Trost zu spenden, Beistand zu leisten. Und, um die eigene Enttäuschung mit denen zu teilen, die sie nun in den Urlaub verabschiedeten. Das Leben muss jetzt ohne Eishockey weitergehen. Rund 250 Fans harrten in der Nacht des Saison-Aus am König-Palast aus — bis die Pinguine gegen 22.30 Uhr aus Wolfsburg kommend mit dem Bus auf die Westparkstraße einbog.

Mit viel Applaus wurden ihre Lieblinge und Trainer Rick Adduono empfangen. „Es war eine schöne Aktion der Fans, die noch mal gezeigt haben, dass wir zuletzt etwas zurückzahlen konnten“, sagte der verletzte Kapitän Herberts Vasiljevs.

Trotz Pre-Play-off-Aus: Fans feiern ihre Pinguine am KöPa
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Trotz Pre-Play-off-Aus: Fans feiern ihre Pinguine am KöPa

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Der herzlichen Aufmunterung der Anhänger folgte der traditionelle Abend der Pinguine nach dem letzten Saisonspiel in der Sportsbar Karussell. Dort wurde zusammen mit etwa 30 Fans der Frust über das Aus in den Pre-Play-offs runtergespült. Viel über das Spiel gesprochen wurde aber nicht mehr. „Du stehst in solch einer Serie so unter Adrenalin, dass du erst mal deine Zeit brauchst, um ein Ausscheiden zu verarbeiten“, sagte Vasiljevs. Erst um kurz vor fünf Uhr verließen die letzten Spieler das Karussell.

Am Mittwoch wird Trainer Adduono seine Mannschaft noch einmal zu sportmedizinischen Untersuchungen bitten. Dabei wird mit den Spielern gleichzeitig auch in Einzelgesprächen die persönliche Saisonleistung analysiert. Gespräche über mögliche Vertragsverhandlungen stehen allerdings erst in den kommenden Tagen an. „Damit entgeht man der Gefahr, der Hektik eines Ausscheidens zu erliegen“, sagte Vasiljevs, für den es in den kommenden Wochen selber um eine Vertragsverlängerung bei den Pinguinen gehen wird.

Doch neben der Frage nach dem Verbleib von Vasiljevs stehen bei den Pinguinen zahlreiche wichtige Personalien an. Allen voran mit Marcel Müller. Dessen auslaufender Kontrakt soll natürlich verlängert werden. „Ich werde mich in der nächsten oder übernächsten Woche mit meinem Agenten zusammensetzen. Eine Tendenz gibt es noch nicht“, sagte Müller der WZ und relativierte gleichzeitig einen Eintrag im sozialen Netzwerk Facebook.

Dort hatte Müller nach der Niederlage in Wolfsburg geschrieben: „Danke an alle, die uns heute unterstützt haben und auch an die, die zu mir gestanden haben!!! Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Sommer, und wir sehen uns dann in der nächsten Saison wieder.“ Müller sagte gestern: „Das hatte keinen Hintergrund. Ich wollte mich nur bedanken und sagen, dass man sich nächste Saison wiedersehen wird, ob dann im Trikot der Pinguine, wird man sehen.“

Gleiches gilt für die Leistungsträger István Sofron, Andreas Driendl, Yared Hagos, Josh Meyers und Kyle Sonnenburg, deren Verträge ebenfalls im Sommer auslaufen. Ob hingegen die Verträge mit Joel Perrault und Norman Hauner verlängert werden, bleibt abzuwarten. Und auch die noch bis 2016 unter Vertrag stehenden Tyler Beechey und Colin Long enttäuschten in ihrer Premierensaison.

Und dann steht für die Sportliche Leitung noch die Frage im Raum, wie es mit Rick Adduono weitergehen wird, dessen Vertrag ebenso wie der von Co-Trainer Reemt Pyka im Sommer ausläuft. Für die Zusammenstellung der Mannschaft wäre es zwingend notwendig, erst die Personalien an der Bande zu klären, bevor die Gespräche mit den Spielern erfolgen. Denn ein mutmaßlich neuer Chef-Trainer hat seine eignen Vorstellungen vom Spiel und vom Personal, das dieses auf dem Eis umsetzen muss.

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