Geburtstagsfeier in der Rheinlandhalle 80 Jahre Eishockey: Legenden sorgen für Gänsehaut

Zur Geburtstagsfeier siegen die Krefelder, Hexer Karel Lang dreht seine Pirouetten, und Verteidiger Shane Wright wird zum Torjäger.

Der "Hexer" Karel Lang begeisterte die Fans in der Rheinlandhalle.

Der "Hexer" Karel Lang begeisterte die Fans in der Rheinlandhalle.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Er konnte machen, was er wollte. Um das Tänzchen nach dem Spiel kommt Karel Lang einfach nicht herum. Der „Hexer“ nahm Anlauf, sprang ab, drehte seine Pirouette und landete perfekt auf seinem linken Bein. Zu diesem Zeitpunkt saß schon längst niemand mehr auf seinem Platz.

Die Rheinlandhalle tobte — wie in guten alten Zeiten. Es war nur einer von unzähligen Gänsehaut-Momenten, die die Krefelder Legenden den Fans zur Feier des 80. Geburtstags des Eissports in Krefeld schenkten. Der 3:2-Sieg von Uwe Fabig, Andrej Kovalev, Steve Mc Neil und Co. über die Füssener Legionäre rundete den ohnehin schon perfekten Abend ab. Shane Wright erzielte nach 0:2-Rückstand zwei Tore und geriet nach dem Spiel ins Grübeln. „Ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte Mal zwei Tore in einem Spiel geschossen habe. Das muss schon sehr lange her sein. Es war schön, wieder auf dem Eis zu stehen.“

Legenden begeistern ihre Fans in der Rheinlandhalle
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Gefeiert wurde aber nicht nur nach dem Spiel. Schon Stunden vorher begann der Tag mit einem Empfang beim Oberbürgermeister Frank Meyer. Anschließend zeigten die Eiskunstläuferinnen ihre Klasse in der Rheinlandhalle. Und dennoch haben die meisten Krefelder nur auf den Moment gewartet, als die Legenden endlich vereint auf dem Eis standen. Kristian Peters-Lach übernahm gemeinsam mit dem früheren Stadionsprecher Rolf Frangen die Moderation, und auf den Rängen quetschten sich die Zuschauer auf die blauen und roten Bänke des Stadions.

Ob Marek Stebnicki, der mit seinem altehrwürdigen Bofrost-Helm sofort herausstach, oder ein Andrej Kovalev, der sich noch immer durch die gegnerische Abwehr tankte als wäre es ein leichtes — für die Fans war es Balsam für die Eishockey-Seele. Spätestens als Uwe Fabig den Füssener Gegenspieler zu Boden schickte und anschließend lautstark mit dem Schiedsrichter diskutierte, wusste jeder, was die Stunde geschlagen hatte.

Nur rund 24 Stunden nachdem die Profis dem ERC Ingolstadt im König-Palast mit 1:4 unterlagen, schallte es rund 100 Meter weiter „Und so spielt man Eishockey“ durch die Rheinlandhalle. Das Spiel einstiger Legenden war weit mehr als nur ein Schaulaufen. Beide Teams hatten Spaß, wollten aber auch unbedingt gewinnen. Uwe Fabig schnappte auf der Bank nach Luft, kriegte aber gerade noch so heraus: „Das Tempo kann sich sehen lassen. Sehr anstrengend.“

Als nach nur sieben Minuten die Krefelder 0:2 hinten lagen, bahnte sich Böses an, doch die Legenden kamen zurück. Scott Langkow kam zum zweiten Drittel ins Spiel, hielt seinen Kasten sauber.

Zusammen mit Richard Pavlikovsky und Dusan Milo bekamen die drei im Rahmen des Geburtstages auch ihr versprochenes Abschiedsspiel. Shane Wright traf doppelt, das zwischenzeitliche 2:2 markierte Andreas Raubal. Nach zwei Stunden war dann alles vorbei.

Die Spieler blieben noch lange auf dem Eis. Karel Lang tanzte, Uwe Fabig wurde gefeiert, und auch die „Möpse“ von Ömmes durften an so einem Abend nicht fehlen. Der eine oder andere Zuschauer dürfte eine Träne verdrückt haben. Zwei Stunden Gänsehaut und Erinnerungen pur.

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