Protestbrief an NRW-Ministerpräsident Krefeld Pinguine und Düsseldorfer EG wehren sich gegen Geisterspiele

Krefeld · In einem offenen Brief haben sich die Eishockey-Clubs an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gewandt. Unterstützt wurden sie von den Kölner Haien und den Iserlohn Roosters. Die vier NRW-Clubs leiden allesamt unter den Corona-Folgen.

 Für die Krefeld Pinguine hat Geschäftsführer Roger Nicholas den Brief an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterzeichnet.

Für die Krefeld Pinguine hat Geschäftsführer Roger Nicholas den Brief an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterzeichnet.

Foto: samla.de

In einem Offenen Brief an die Landesregierung haben sich die vier NRW-Clubs der Deutschen Eishockey Liga Luft über ihren Ärger über die geltenden Zuschauerbeschränkungen gemacht. „Insgesamt wirken die Regelungen zunehmend widersprüchlicher und teilweise auch willkürlich. Sie scheinen mehr politischem Kalkül denn einer Evidenz zu folgen“, schrieben die Verantwortlichen der Düsseldorfer EG, Kölner Haie, Krefeld Pinguine und Iserlohn Roosters an Ministerpräsident Hendrik Wüst und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU).

Die vier Clubs können nicht nachvollziehen, dass in NRW aktuell immer noch die Beschränkung auf maximal 750 Zuschauer pro Spiel gilt. „Ohne Zuschauer bluten wir emotional und wirtschaftlich aus“, schrieben sie. Die staatlichen Hilfen würden „bei Weitem“ nicht ausreichen, um auf Dauer den Verlust der Tageseinnahmen bei Spielen, die bis zu 80 Prozent des Jahresbudgets ausmachten, auszugleichen.

Clubs verweisen auf nationale und internationale Unterschiede

„Warum sind international (England, Niederlande, Dänemark) und demnächst auch national (Bayern) Zuschauer möglich, aber bei uns nicht?“, hieß es weiter. „Selbst wenn alle Zuschauer geimpft, getestet beziehungsweise geboostert sind und dazu noch Masken tragen?“

Von den Clubs seien „nachweislich funktionierende Konzepte entwickelt“ worden: „Sportveranstaltungen waren und sind nachweislich keine ‚Corona-Hotspots‘! Wir sind Profis. Wir sind in der Lage, verantwortungsvoll sichere Spiele durchzuführen.“

Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg hatten zuletzt angekündigt, wieder mehr Zuschauer zu Sport-Großveranstaltungen zuzulassen. In Nordrhein-Westfalen gilt dagegen aktuell aufgrund des Infektionsgeschehens in der Coronavirus-Pandemie noch eine Obergrenze von 750 Zuschauern pro Spiel.

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