K.o.-Runde für DEB-Team weit entfernt: 2:3 gegen Schweiz

Minsk (dpa) - Tief enttäuscht und total erschöpft wollte sich die deutsche Eishockey-Auswahl auch von der zweiten WM-Niederlage nicht unterkriegen lassen.

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„Natürlich war das eine große Chance, aber wir werden wieder aufstehen und weiterkämpfen“, meinte Stürmer Alexander Barta geknickt. Mit dem 2:3 (1:1, 1:2, 0:0) gegen die zuvor noch punktlose Schweiz verspielte das deutsche Team am Mittwoch seine zuvor guten Aussichten auf das Viertelfinale fast schon. Entweder Rekordchampion Russland oder die USA muss das Team von Bundestrainer Pat Cortina nun voraussichtlich schlagen, um doch noch die Runde der besten Acht zu erreichen.

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Ist die Chance auf die K.o.-Runde deswegen schon vorbei? „Absolut nicht“, betonte ein kämpferischer Cortina und wiederholte gebetsmühlenartig seine Aussage der vergangenen Tage: „Alles ist möglich.“ Ein Sieg am Samstag gegen Gastgeber Weißrussland (15.45 Uhr) muss nun erst einmal unbedingt her, um im Rennen um die vier Viertelfinalplätze in der Vorrundengruppe B weiter mitzumischen. Mit fünf Punkten bleibt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach vier Spielen Fünfter. „Das nächste Spiel zählt, alles andere interessiert nicht“, behauptete Angreifer Kai Hospelt.

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Zwei Tage bleiben den deutschen Eishockey-Cracks in Minsk, um den Kopf nach den zwei Pleiten nacheinander wieder frei zu bekommen und die Kräfte neu zu sammeln. „Dann greifen wir wieder an“, gab Barta die Devise aus und ergänzte: „Ich habe so viele Chancen, da muss ich auch selbstkritisch sein.“ Kurz vor der Schlusssirene war auch Pech dabei, als seinem Versuch die Latte im Weg war. Vor allem im Schlussdrittel ließ das junge deutsche Team reihenweise gute Chancen aus.

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So reichten die Turniertreffer drei und vier des Hamburgers Thomas Oppenheimer (14./48. Minute) vor 11 628 Zuschauern nicht für das deutsche Team, das gegen den Vize-Weltmeister wie schon am Dienstag beim 0:4 gegen Finnland zunächst etliche Abwehrschwächen zeigte. NHL-Profi Damien Brunner (13.), Denis Hollenstein (33.) und Kevin Romy (37.) zeigten sich bei der Schweiz, die mit drei Auftaktpleiten zuvor den schlechtesten WM-Start seit 19 Jahren erlebt hatten, wesentlich kaltschnäuziger. „Wir hätten mehr verdient gehabt“, klagte Routinier Kai Hospelt.

Im Mitteldrittel offenbarte das junge deutsche Team zahlreiche Abstimmungsprobleme und lud die Eidgenossen immer wieder zu Kontern ein. Der Doppelschlag durch Hollenstein und Romy war folgerichtig, der 1:3-Rückstand verdient. Schon zu dem Zeitpunkt schüttelten einige deutsche Spieler verärgert mit dem Kopf. „Wenn du ihnen Zeit und Raum gibst, tun sie dir weh“, sagte Cortina. Doch WM-Neuling Oppenheimer hielt die Deutschen weiter im Spiel. Wie schon bei den Auftaktsiegen gegen Lettland und Kasachstan war auf den 25-Jährigen Verlass.

Allerdings konnte die junge DEB-Auswahl im Schlussdrittel auch beste Chancen nicht nutzen. Zunächst sorgten Mannheims Hospelt und der junge Noebels von den Adirondack Phantoms immer wieder für Gefahr, konnten NHL-Keeper Reto Berra aber nicht überwinden. Vier Minuten vor dem Ende ließ der Torhüter aus Colorado Barta, Weiss, Felix Schütz und Constantin Braun reihenweise verzweifeln. Das deutsche Team habe sich nie aufgegeben, lobte Cortinas Trainerkollege Sean Simpson. „Sie haben Charakter gezeigt.“ Auch darauf wird es in den kommenden Partien ankommen.

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