Düsseldorfer EG Jubel bei der DEG über Sieg - Kölner Haie reisen unter Polizeischutz ab

Düsseldorf · Die DEG gewinnt das 227. Rheinische Derby und hat sich damit für die Play-offs qualifiziert. Die Haie sind am Boden und deren Fans richtig sauer. Die Mannschaft reist unter Polizeischutz ab.

 Patrick Buzas, Leon Niederberger und Tobias Eder bejubeln das zwischenzeitliche 2:0 durch Buzas.

Patrick Buzas, Leon Niederberger und Tobias Eder bejubeln das zwischenzeitliche 2:0 durch Buzas.

Foto: Häfner/Birgit Haefner

Der Eishockeyabend in Rath dauerte am Sonntag ein wenig länger als gewöhnlich. Allerdings nicht auf dem Eis, sondern draußen vor dem Dome. Da hatten sich nach dem 227. Rheinischen Derby zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien rund zwei Dutzend Haie-Fans versammelt, um ihrem Team noch mal persönlich mitzuteilen, was sie von dessen Auftritt beim 1:4 halten. Nicht viel, um es kurz zu machen. Da wurde geschimpft und gepöbelt, irgendwann wurde die Lage so ungemütlich, dass sich sie Spieler nur noch unter Polizeischutz zum Mannschaftsbus wagten.

Die Nerven liegen eben blank nach der 15. Pleite am Stück. Denn durch die historische Niederlagenserie sind die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga für den vermeintlichen Mitfavoriten kaum noch zu erreichen. Sieben Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde beträgt der Rückstand der Kölner auf Rang zehn satte zehn Punkte.

Ganz anders war die Laune unter den DEG-Fans. Da wurde geschunkelt und gefeiert. Denn nach dem 4:1-Sieg gegen den alten Rivalen aus der Domstadt hat die DEG Platz zehn bereits sicher. Aber natürlich soll es dabei nicht bleiben: Jetzt, wo sich die Düsseldorfer nach dem fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen bis auf Rang fünf vorgearbeitet haben, wäre alles andere als die direkte Qualifikation für das Viertelfinale eine Enttäuschung. Der Vorsprung auf Ingolstadt ist auf sieben Zähler angewachsen.

„Wir haben es von der ersten Sekunde an sehr gut gemacht“, sagte Kapitän Alexander Barta hinterher und machte sich damit keineswegs der Geschichtsklitterung verdächtig. Es dauerte in der Tat nur wenige Sekunden, bis die DEG den Puck zum ersten Mal im Kölner Tor untergebracht hatte. Was gleich auf doppelte Art und Weise besonders war. Erstens war es die erste Vorlage des neuen DEG-Stürmers Niclas Lucenius, der erst am Donnerstag aus Finnland verpflichtet worden war. Zweitens hieß der Torschütze Luke Adam, der am Freitag die wohl größte Chance der Saison auf nahezu groteske Weise liegen gelassen hatte. Adam stand alleine vor dem leeren Tor, traf aber nur den Pfosten, am Ende verlor die DEG mit 2:3 nach Verlängerung. „Den mache ich bei neun von zehn Versuchen rein“, sagte Adam am Sonntagabend, als er mehr oder weniger darüber lachen konnte. Jetzt hatte er ja getroffen.

Barta: Wir hätten noch eine Schippe drauflegen können

Das war aber noch nicht der Höhepunkt der wilden Anfangsphase. Keine Minute später traf Patrick Buzas bereits zum 2:0, der mit mehr als 13 000 Zuschauern ausverkaufte Dome kochte, die rund 1100 Haie-Fans hatten bereits genug und flüchteten sich in Galgenhumor: „Wir verlieren jedes Spiel“, sangen sie.

Nicht mal der Anschlusstreffer Anfang des zweiten Drittels änderte etwas an der Laune. Nur wenige Minuten später nutzte DEG-Stürmer Max Kammerer einen der zahlreichen Abstimmungsfehler in der Haie-Defensive, schnappte sich den Puck und traf zum 3:1. Danach war das Spiel fast schon gelaufen. Die Haie rannten planlos an, die DEG verteidigte souverän, ohne wirklich in Bedrängnis zu geraten. Ungefährdet sei der Sieg nicht gewesen, sagte Kapitän Barta später, „aber ich glaube, dass wir zu jeder Phase des Spiels noch eine Schippe hätten drauflegen können“. Mehr muss man über die Leistung der Haie wohl nicht wissen. Ken-André Olimb traf noch zum 4:1 ins leere Tor. Nur das vermeintliche Ende eines Eishockeyabends, der draußen vor der Halle noch lange weiterging.

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