Eishockey in NRW: Nur der Haifisch hat noch Zähne
Die Eishockey-Clubs aus NRW erlebten in dieser Saison ein Fiasko. Schuld ist unter anderem das liebe Geld. Markante Zahlen lassen auf das Ende einer engen Liga schließen.
Düsseldorf. In dieser Woche werden in den Vor-Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die beiden letzten Teilnehmer am Viertelfinale ermittelt, welches am nächsten Dienstag startet. Am vergangenen Sonntag endete die 52 Spieltage umfassende Normal-Runde, in der mit den Krefeld Pinguinen, den Iserlohn Roosters und der Düsseldorfer EG gleich drei der vier Clubs aus Nordrhein-Westfalen ausschieden. "Als einmaliger Fall wird dies sicherlich keinen Image-Verlust für das Eishockey in NRW bedeuten. Allerdings sollte er sich nicht wiederholen", sagte Iserlohns Trainer Jari Pasanen.
Lediglich die Kölner Haie sind im Kampf um die deutsche Meisterschaft noch dabei. Doch wer glaubt, dass den KEC das Scheitern der regionalen Konkurrenz freut, der irrt. "Für uns ist das ganz schlecht. Wir brauchen starke West-Vereine, um die Marke "Eishockey in NRW" zu fördern. Vertreter der vier Clubs treffen sich auch regelmäßig, um an der Stärkung dieser Marke zu arbeiten. Die Derbys strahlen dabei natürlich eine besondere Faszination aus und es wäre sehr schön, wenn es sie auch in den Play-offs wieder öfter geben würde", sagte Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger.
Doch die Chancen dafür scheinen schlecht zu stehen. Der KEC spielt wirtschaftlich in einer anderen Gewichts-Klasse als Krefeld, Iserlohn sowie die DEG und diese Saison nährt den Verdacht, dass in Zukunft auch in der DEL das Geld verstärkt für Tore sorgen wird. Bisher war die Ausgeglichenheit ein Merkmal, mit dem die Liga warb - in der diesjährigen Tabelle aber klafft jetzt erstmals ein bedenkliches Loch zwischen oben und unten. Gleich drei Teams erreichten mehr als 100 Punkte, auch Köln fehlten zu dieser Marke lediglich drei Zähler. So etwas gab es in nun 23 Jahren DEL noch nie. In den vergangenen sechs Jahren knackten gerade mal zwei Clubs die 100 Punkte.