Nussecken als Glücksbringer - Kampf um DEL-Titel beginnt

Mannheim (dpa) - Das Warten auf das Finale in der Deutschen Eishockey Liga hat ein Ende. Top-Favorit Adler Mannheim trifft auf Titelverteidiger ERC Ingolstadt, am 10. April geht es los. Nach maximal sieben Partien steht der deutsche Eishockey-Meister 2014/2015 fest.

Nussecken als Glücksbringer - Kampf um DEL-Titel beginnt
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AUSGANGSLAGE:Euphorie und Erwartungen sind beim Außenseiter Ingolstadt und beim favorisierten Hauptrunden-Primus enorm. „Mannheim hat den Druck. Jeder erwartet, dass sie Meister werden“, behauptet ERC-Torhüter Timo Pielmeier. Mit vier Siegen in vier Spielen setzten sich die Adler im Halbfinale gegen Wolfsburg durch. Eine Partie mehr benötigten die Oberbayern gegen die Düsseldorfer EG.

DAS SPRICHT FÜR MANNHEIM: Die Qualität des Kaders, der mit dem geschätzt zweithöchsten Etat der 14 DEL-Clubs zusammengestellt wurde. „Es scheint die Mannschaft zu sein, die am konstantesten, am gesündesten, am tiefsten aufgestellt ist“, urteilte Eisbären-Trainer Uwe Krupp. Sie sei „sehr erfahren“ und „körperlich auf alle Fälle nochmals deutlich robuster als Iserlohn und Düsseldorf“, hob ERC-Coach Larry Huras hervor. In den bisher neun Playoff-Spielen bezwang nur Nürnberg die Adler einmal. Auch von drei 0:3-Rückständen ließen sie sich in der Serie gegen Wolfsburg nicht stoppen.

DAS SPRICHT FÜR INGOLSTADT: Die Meistererfahrung. Die Ingolstädter wissen, wie sie einen Favoriten überrumpeln. In der vergangenen Spielzeit traute ihnen kaum einer den Finaleinzug und den Titel-Coup gegen die Kölner Haie zu. Von den bisher vier Duellen mit Mannheim in dieser Saison verlor der ERC drei, deswegen forderte Coach Huras eine Leistungssteigerung: „Es gilt, noch einige Sachen zu verbessern, zum Beispiel müssen wir in der Offensive noch geduldiger sein.“

DIE FINAL-HISTORIE: Zum neunten Mal bestreitet Mannheim seit 1995 das Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL), fünf Mal hatten sie das bessere Ende für sich. An ihr zuvor letztes Finale erinnern sie sich allerdings nur ungern zurück: 2012 lagen sie im vierten Spiel gegen Berlin schon mit 5:2 vorn und waren dicht dran am entscheidenden dritten Sieg. Doch den Titel gaben sie noch aus der Hand. Für Ingolstadt war das Finale 2014 das erste der Vereinshistorie - auf Anhieb krönte sich der Club zum Meister.

DIE RITUALE: Die Playoff-Bärte sprießen wie immer. Die Ingolstädter vertrauen zudem ab und an auf selbst gebackene Nussecken als Glücksbringer, auch vor Final-Spielen sollen die Leckereien die Runde machen. Die Adler wollten ihre Extra-Motivation nicht verraten. „Die Trainer haben in der Kabine etwas vorgegeben, aber das bleibt geheim“, sagte Adler-Stürmer Ronny Arendt.

DAS WÜNSCHT SICH DER BUNDESTRAINER: Eine frühe Entscheidung. „Ich hoffe, die Serie ist schnell vorbei und geht nicht über sieben Spiele“, erklärte Pat Cortina. Knapp 15 Spieler der beiden Finalisten kämen noch für seinen WM-Kader infrage - vorausgesetzt sie bleiben gesund und motiviert. Ein mögliches siebtes Finale wäre nur eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaft, die am 1. Mai in Tschechien beginnt. Für die deutschen Eishockey-Cracks wird es wohl gegen den Abstieg gehen.

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