Eishockey-Kooperationsvertrag unterschrieben

Augsburg (dpa) - Erleichterung im deutschen Eishockey: Der neue Kooperationsvertrag zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist mit acht Monaten Verspätung endlich perfekt.

Am Samstagabend unterschrieben die Verantwortlichen beider Seiten das Papier mit einer Laufzeit bis mindestens 2018. „Wir haben mit Akribie und Augenmaß eine Lösung gefunden, die den Bedürfnissen beider Seiten Rechnung trägt“, erklärte DEB-Präsident Uwe Harnos im Rahmen einer DEL-Gala in Augsburg, bei der auch die besten Spieler der Saison ausgezeichnet und fünf Persönlichkeiten des deutschen Eishockeys in die Hall of Fame aufgenommen wurden.

Bereits im Juli 2011 hatten der Verband und die organisatorisch unabhängige Profiliga grundsätzlich Einigung über die weitere Zusammenarbeit erzielt. Das damals angekündigte „Joint Venture Nationalmannschaft“ konnte jedoch aus steuerrechtlichen und sportpolitischen Gründen in der geplanten Gesellschaftsform nicht umgesetzt werden.

Unter anderem wären damit Fördergelder des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verloren gegangen. Das nun verabschiedete Modell sieht vor, dass die sportliche Verantwortung für die Nationalmannschaft wie bisher unter dem Dach des gemeinnützigen Verbandes DEB bleibt. Die Profiliga DEL soll jedoch in Form eines Direktorats und zweier Kommissionen (Sport und Marketing) in alle personellen Entscheidungen eingebunden werden.

Eine je zur Hälfte der DEL und DEB gehörende GmbH wird sich um die Vermarktung der Auswahl kümmern. Hierfür werden zwei Geschäftsführer bestimmt. Die Sportkommission - bestehend aus je zwei Vertretern von Liga und Verband - soll sich unter anderem um die Besetzung der seit dem Rückzug von Franz Reindl verwaisten Position des Sportdirektors kümmern. Eine mögliche Vertragsverlängerung von Bundestrainer Jakob Kölliker gehört ebenfalls in den Aufgabenbereich dieser Kommission.

Der DEB hatte unter immensem Zeitdruck gestanden: Die Liga hatte zuletzt ihre Zahlungen an den Verband in Höhe von geschätzten 800 000 Euro jährlich eingefroren. Der DEL-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Arnold meinte: „Wir freuen uns, dass wir nun auch die formelle Basis für die weitere erfolgreiche Entwicklung des deutschen Eishockeys gelegt haben.“

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