Adler abgestürzt: DEL-Halbfinale ohne Rekordchamp

Mannheim (dpa) - Die Quittung für das unrühmliche Ende einer enttäuschenden Saison erhielten die Adler Mannheim von den eigenen Rängen. Als die Spieler nach dem 2:5 im DEL-Viertelfinale gegen die DEG Metro Stars in Richtung Fankurve liefen, wurden sie von einem heftigen Pfeifkonzert empfangen.

Die Ehrenrunde zum vorzeitigen Saisonende, das durch die dritte Pleite gegen die DEG besiegelt worden war, wurde zur Farce. Bedröppelt verzogen sich die Spieler in die Kabine. Einzig Torwart Fred Brathwaite wurde von den Anhängern mit Jubel in den frühen Sommerurlaub verabschiedet.

„Über diese Sache müssen wir reden“, kündigte Alleingesellschafter Daniel Hopp nach dem erneut frühen Aus in den Playoffs an. Im Vorjahr war der fünfmalige Meister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schon in den Vor-Playoffs abgestürzt, dieses Mal reichte es zumindest für die Runde der besten Acht - was die Sache nicht wesentlich besser machte. „Man kann mit großem Kampf ausscheiden“, meinte Hopp, aber die Art und Weise der Schlappe gegen Düsseldorf sei „enttäuschend“.

Auch Trainer Harold Kreis war erschüttert darüber, „wie meine Mannschaft den Kopf in den Sand gesteckt hat“. Nach sechs Minuten lagen die Kurpfälzer schon in Rückstand. „Danach ist die Mannschaft in Nervosität und Panik verfallen“, analysierte Kreis.

Schlimme Fehler in der Abwehr, keine Ideen im Sturm - von einem Spitzenteam war Mannheim, das beim 7:2 zum Auftakt in Düsseldorf noch Hoffnungen auf ein Happy End einer schwachen Saison geweckt hatte, weit entfernt. „Ich hätte gedacht, dass wir erhobenen Hauptes ins Spiel gehen“, räumte Kreis ein. Für die neue Spielzeit fordert der Coach ein Umdenken und einen Neuanfang - an dem er selbst ausdrücklich mitarbeiten will.

Jeff Tomlinson kann mit seinen Düsseldorfern dagegen weitermachen wie bislang in dieser äußerst überraschenden Saison. Gleich in seinem ersten Jahr als Headcoach führte er die Rheinländer ins Halbfinale. „Ich bin überrascht, dass wir den Sieg so deutlich nach Hause bringen“, meinte er nach dem 5:2. Nun wartet in der Vorschlussrunde ausgerechnet Tomlinsons Ex-Club Eisbären Berlin.

Die Hauptstädter machten ebenso wie Düsseldorf in Spiel vier gegen den ERC Ingolstadt den Sack zu. Nach dem 4:1, bei dem TJ Mulock mit zwei Treffern zum Matchwinner avancierte, gab man sich bescheiden. „Ich denke, Düsseldorf ist der Favorit in der Serie, aber für uns ist es auch mal ganz angenehm in dieser Position“, sagte Mulock. „Einige werden sich noch wundern, denn das Denkmal bröckelt noch lange nicht“, hatte der Stürmer schon vor der K.o.-Phase prognostiziert.

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