Eishockey Die Düsseldorfer EG bekämpft einen „Heimkomplex“, der keiner ist

Düsseldorf · Nach vier Niederlagen am Stück im Dome, geht es für das Kreis-Team am Mittwoch gegen die Nürnberg Ice Tigers.

 Marco Nowak und Mathias Niederberger schirmen das DEG-Tor gegen einen Kölner Spieler ab.

Marco Nowak und Mathias Niederberger schirmen das DEG-Tor gegen einen Kölner Spieler ab.

Foto: ja/Birgit Häfner

Die Bilder ähnelten sich zuletzt immer wieder. Gegen Mannheim, gegen München, gegen Straubing und gegen Schwenningen. Enttäuschte Spieler in rot und gelb – oder hin und wieder in türkis – stapften in Richtung Kabine. Bei der Düsseldorfer EG steckt derzeit ein bisschen der berühmte Wurm drin. Vor allem, wenn der Tabellendritte der Deutschen Eishockey Liga im Dome seiner Arbeit nachgeht. Vier Heimniederlagen in Folge, sechs der jüngsten sieben Auftritte vor eigenem Publikum verloren. Von einem „Heimkomplex“ ist bei Spielern und Trainern aber keine Rede.

Bevor es für die Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis erstmals seit dem Winter Game in Köln wieder auf Reisen geht, steht am Mittwochabend (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) noch ein weiteres Heimspiel an. Gegner sind die Nürnberg Ice Tigers, die sich vor dem Saisonbeginn im September eigentlich in den Tabellenregionen wähnten, in denen sich die DEG seit Wochen und Monaten bewegt. Doch die personell gut besetzten und von einem eishockeybegeisterten Geschäftsführer eines Schmuckunternehmens finanziell geförderten Franken erleben eine Spielzeit voller Enttäuschungen. Mit nur 47 Punkten aus 39 Partien stehen die zudem von vielen Verletzungen gebeutelten Ice Tigers auf Rang elf.

Obwohl das Duell Düsseldorf gegen Nürnberg am Mittwochabend nicht über das mögliche Viertelfinal-Heimrecht auf der einen oder die Pre-Play-off-Qualifikation auf der anderen Seite entscheiden wird, so ist die Begegnung für beide Klubs dennoch richtungsweisend. Die Ice Tigers wollen und müssen den Vier-Punkte-Rückstand auf die Krefeld Pinguine verkürzen, die aktuell den zehnten Platz innehaben, die DEG will und muss vor allem etwas für ihr Selbstvertrauen und die Stimmung tun.

Trainer Harold Kreis fordert
die Rückkehr zum Elementaren

„Der Frust ist in sauer sein übergangen“, sagte Kreis nach dem Schwenningen-Spiel, als die DEG beim 3:4 am vergangenen Sonntag wieder einmal in der Verlängerung das entscheidende Gegentor kassierte. „Wir befinden uns aber weiterhin auf Kurs“, stellt der Trainer dennoch klar. Und damit hat er fraglos Recht. Die DEG steht weiterhin auf dem dritten Platz, hat gute Chancen, um mit Heimrecht ins Play-off-Viertelfinale zu gehen. Eine Position, die im vergangenen Sommer jeder Beteiligte ohne Zucken unterschrieben hätte.

Trotzdem funktionierte das eigene Spiel zuletzt zu selten. „Klar, keiner verliert gerne. Wir wissen, dass wir als Mannschaft besser spielen können“, sagt Kreis. Der 60-Jährige fordert, dass seine Profis sich wieder auf die „Basics“ fokussieren. Scheiben in der eigenen Zone kompromissloser klären, mit mehr Tempo in der Offensive agieren und im Zusammenspiel effektiver sein. Wenn das gelingt, werden die Gesichter der Spieler auf dem Weg vom Eis in die Kabine des Domes am Mittwochabend wieder anderes erzählen.

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