DEG Worauf es in der Endrunde ankommt: Die fünf Play-off-Schlüssel

In der Endrunde ab Mitte März werden die Spiele enger, torärmer und umkämpfter.

DEG: Worauf es in der Endrunde ankommt: Die fünf Play-off-Schlüssel
Foto: Häfner

Düsseldorf. Das vergangene Wochenende war ein sonderbares aus Sicht der Düsseldorfer EG. Da hatte sie sich lange vor dem Ende der Hauptrunde für die Pre-Play-offs qualifiziert und damit ihr Saisonziel in der Deutschen Eishockey Liga erreicht, nur so richtig freuen wollte sich keiner. Ausgerechnet jetzt, wo es entscheidend wird, hängt die DEG durch. Doch verloren ist noch nichts. In den Play-offs werden die Karten neu gemischt. Die WZ sagt, worauf es in der Endrunde ankommt.

Drei Jahre lang galt die DEG als und unerfahren. Das hat sich geändert. Durch Spieler wie Norm Milley (36), Eduard Lewandowksi (35), Chris Minard (34), Joonas Rönnberg (33) und David Van der Gulik (32) kam eine Menge Erfahrung hinzu. Der vergangene Saison dauerverletzte Tim Conboy (33) ist ebenfalls eine Art Zugang. Zusammen kommt das Team nun nicht nur auf fast 6500 DEL-Spiele, auch auf Topniveau können sich die Zahlen sehen lassen: Der Kader kann auf fast 900 Spiele in der NHL (365) und der KHL (365) sowie bei Weltmeisterschaften (140) und Olympischen Spielen (21) blicken.

„Das müssen wir bis zu den Play-offs unbedingt in den Griff bekommen, weil dort bei Fünf-gegen-fünf normalerweise nicht sehr viel passiert“, sagte Frank Mauer vom EHC München dieser Tage der „Süddeutschen Zeitung“ und meinte damit das Überzahlspiel. Das klappt beim besten Team der Liga fast gar nicht (16,2 Prozent). Bei der DEG sieht das etwas besser aus. Nach katastrophalem Start haben sich die Powerplay-Formationen zuletzt gefunden. Aktuell endet jedes fünfte mit einem Tor (19,1). Zudem zieht die DEG die fünftmeisten Strafen der Liga (236). Auch das Penaltykilling funktioniert (85,9 Prozent/Platz drei), allerdings ist die DEG auch relativ oft in Unterzahl (227). Daran muss sie arbeiten.

Die Begegnungen werden torärmer. Für einen einzelnen Treffer muss viel mehr Aufwand betrieben werden. Entsprechend wichtig ist es, möglichst wenige zu kassieren. Über weite Teile der Saison klappte das hervorragend. Monatelang stritt sich die DEG mit Wolfsburg darum, wer die beste Abwehr der Liga hat. Auch jetzt ist die DEG mit 123 Gegentoren (2,51 im Schnitt) noch das drittbeste Team der DEL. Zuletzt hatte aber auch der häufig allein gelassene Torwart Mathias Niederberger etwas an Form verloren. In seinen ersten 31 Spielen kassierte er im Schnitt nur 2,0 Tore pro Spiel, blieb 21 Mal unter drei Gegentoren und holte 20 Siege. Bei seinen jüngsten neun Spielen kassierte er 2,78 Tore im Schnitt, blieb nur vier Mal unter drei Gegentoren und gewann nur zwei Spiele. Das Spiel gegen Wolfsburg von gestern bleibt in dieser Rechnung außen vor.

Wo weniger Tore fallen, werden die Spiele automatisch enger. Die Fähigkeit, in der Schlussphase nicht in Panik zu verfallen, sondern ruhig weiter zu spielen, ist vielleicht die wichtigste überhaupt in den Play-offs. Lange war die DEG darin eins der Topteams. Von den zehn so genannten One-Goal-Games gewann sie bis Anfang des Jahres sieben. Seitdem sieht das ganz anders aus. Aus den jüngsten acht Spielen mit nur einem Tor Unterschied gewann sie nur noch eins.

Je enger das Spiel ist, desto wichtiger werden Nerven und Kondition im letzten Drittel. Da ist die DEG besonders stark. Ganz zur Freude von Trainer Kreutzer, der mit Blick auf die Play-offs bereits vor Wochen sagte: „Die Spiele werden dann hinten raus noch enger. Da brauchen wir diese Fähigkeit noch mehr.“ 61:42 lautet das Torverhältnis in den letzten 20 Minuten. Zudem ging die DEG 20 Mal mit einem Vorsprung in den Schlussabschnitt und holte dabei 18 Siege und ein Unentschieden, das sie nach Penaltyschießen verlor. Erst ein einziges Mal führte sie nach 40 Minuten und verlor noch.

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