Walter, die Mutter der Kompanie

„Kö, Kö, Köberle“, Urgestein der DEG, wird am Dienstag 60 Jahre jung.

Düsseldorf. Kö, Kö, Köberle" schallte es lautstark von den Rängen des Eisstadions an der Brehmstraße, wenn die DEG-Fans dem Angreifer huldigten. Bei der DüsseldorferEG war Walter Köberle in den 70er und den frühen 80er Jahren ein Publikumsliebling.

Nicht zuletzt wegen seiner Unerschrockenheit, wenn es im Zweikampf gegen Spieler ging, die mehr als 20 Zentimeter größer waren als der 1,77 Meter große Stürmer, der am 13. Januar seinen 60. Geburtstag feiert. Natürlich bei bester Gesundheit und Laune, denn die positive Lebenseinstellung ist einer seiner großen Vorzüge.

Als "Mutter der Kompanie" kümmert sich Köberle mittlerweile um die logistischen Aufgaben bei den Metro Stars. Dazu gehört das Beschaffen von Ausrüstung, Autos oder eben die Wohnungen der neuen Spieler. "Die Jungs werden quasi komplett versorgt, damit sie sich aufs Eishockeyspielen kümmern können", sagt er.

Köberle hat sein sportliches Herz vor 38 Jahren an die Düsseldorfer EG verloren. Er ist damit der älteste Angestellte des Traditionsklubs, den er schon in den verschiedensten Funktionen im Junioren- und Seniorenbereich betreut hat.

"Die DEG ist einfach mein Verein. Ich komme zwar ursprünglich aus Kaufbeuren, ich habe aber hier meine Heimat gefunden und fühle mich sehr wohl." Wie wohl, das haben die Jahrzehnte gezeigt. In der Saison 1971/72 war Köberle aus Bayern an die Brehmstraße gewechselt. Gleich in sein erstes Jahr fiel der Gewinn der zweiten Deutschen Meisterschaft der Düsseldorfer EG. Ein zweiter Titelgewinn folgte 1974/75.

Ein Jahr später gewann Köberle mit der Deutschen Eishockeynationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Innsbruck die Bronzemedaille. Es war sein größter internationaler Triumph. In der Eishockey-Bundesliga wurde er der DEG nur kurz untreu. Nach einem kurzen Ausflug auf die andere Rheinseite zu den Kölner Haien (1981/82) kehrte Köberle zu seinem Karriereausklang in der Spielzeit 1982/83 nach Düsseldorf zurück und ist seinem Klub dann bis heute treu geblieben.

Auch nach seiner aktiven Laufbahn, blieb er dem Düsseldorfer Eishockey verbunden und war lange in der Nachwuchsarbeit tätig. Mit der Rückkehr des achtmaligen Deutschen Meisters in die DEL zur Saison 2000/01, wurde Köberle Co-Trainer von Gerhard Brunner. Nachdem Michael Komma in der Saison 2001/02 Brunner abgelöst hatte, behielt er seinen Posten.

Zur Saison 2005/06 wechselte Köberle in den neu geschaffenen Job des Teamleiters, aus dem er nicht wegzudenken ist. Auch wenn jetzt nicht mehr die Anfeuerungsrufe von den Rängen kommen, Köberles Arbeit und Betreuung wird von den Eishockeyprofis ungemein geschätzt.

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