Düsseldorfer EG Vehanens Paraden helfen auch der DEG

Der Eisbären-Torwart war beim 4:3 überragend. Die Berliner wollen mit ihm über einen neuen Vertrag reden. Dann könnte Mathias Niederberger bei der DEG bleiben.

Düsseldorfer EG: Vehanens Paraden helfen auch der DEG
Foto: Häfner

Düsseldorf. So ganz ohne Ausrüstung ließ er sich nicht direkt erkennen. Zumal erschwerend hinzukam, dass er ja zum Kader des Gegners gehört. Dann aber hatte unsere Zeitung am Sonntag im Rather Dome Petri Vehanen doch entdeckt und zu einem kurzen Gespräch bewegen können.

Der Torhüter der Eisbären Berlin hatte am zweiten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga nicht nur das Duell gegen Mathias Niederberger gewonnen, der zumindest beim vierten Gegentreffer nicht gut aussah, Vehanen war auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Düsseldorfer EG das Eis nach dem 3:4 als Verlierer verlassen musste. „Nein, das war nicht allein mein Sieg“, sagte der bescheidene Torhüter, „ich denke, dass wir ab dem zweiten Drittel generell die bessere Mannschaft waren.“

Zumindest die abgezocktere, zuvor hatten die beiden Trainer den Finnen, der 38 von 41 Schüssen abgewehrt hatte, sehr wohl als Mann des Spiels ausgemacht. „Gegen Vehanen war es heute schwer, den 2:4-Rückstand doch noch umzubiegen“, sagte DEG-Coach Christof Kreutzer. Und sein Berliner Kollege Uwe Krupp meinte: „Mit Petri hatten wir den entscheidenden Faktor auf unserer Seite.“

Im Mittelpunkt zu stehen, ist aber gar nicht das Ding von Petri Vehanen. Und doch stand er nach seiner Leistung in Düsseldorf— 92,7 Prozent Fangquote, mehrere Glanzparaden — genau dort. Schließlich läuft sein Vertrag in Berlin am Saisonende aus. Und die Zukunft des 38-Jährigen beeinflusst auch maßgeblich die der DEG.

Verlässt Vehanen die Eisbären, dann wird der von den Berlinern zur DEG ausgeliehene Schlussmann Mathias Niederberger an die Spree zurückbeordert. „Ach, deswegen wollten Sie mit mir reden“, sagte Vehanen lachend. Diese Konstellation war dem Mann aus Rauma so nicht bekannt, sie wird in seine Überlegungen auch nicht einfließen. „Derzeit halte ich mir alle Optionen offen. Vielleicht beende ich meine Karriere oder ich spiele noch ein wenig in meiner Heimat. Vielleicht kann ich ja aber auch weiter in Berlin bleiben. Dort fühle ich mich wohl, die Eisbären sind ein Top-Verein.“

Zeitnah soll es Gespräche geben, erklärten sowohl Vehanen als auch Eisbären-Manager Peter John Lee auf Nachfrage der WZ. In der Regel werden in der DEL ab dem Spätherbst erste Kader-Planungen begonnen. Lee ließ durchblicken, dass er durchaus nicht abgeneigt sei, mit Vehanen zu verlängern: „Petri ist körperlich in einer blendenden Verfassung, reaktionsschnell und kann jederzeit einen Sieg alleine sichern“, sagte der 60 Jahre alte frühere Publikumsliebling der Brehmstraße. Eisbären-Urgestein Sven Felski meinte nur: „Das heutige Spiel beantwortet die Frage von allein.“ Und damit dann wohl auch die nach Mathias Niederberger. Bleibt Vehanen in Berlin, können sich die DEG-Fans wohl weiterhin auf ihren Publikumsliebling freuen.

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