Uli Hiemer: „Spiel der Legenden ist Nostalgie"

Der Ex-DEG-Verteidiger ist gerüstet für das Wiedersehen in der Arena. Tino Boos fürchtet Tore Vikingstad.

Uli Hiemer: „Spiel der Legenden ist Nostalgie"
Foto: homü

Düsseldorf. Es ist ja immer so eine Sache, wenn man Inhaber eines Restaurants ist. Die Gefahr, dass das eigene Gewicht leidet, ist allgegenwärtig. Noch gefährlicher erscheint dies, wenn man Besitzer einer Fast-Food-Filiale ist. Doch bei Uli Hiemer ist kaum ein Gramm Fett zuviel am Bauch zu erkennen. Der ehemalige Verteidiger der Düsseldorfer EG präsentiert sich bestens in Schuss. „Ich treibe viel Sport, gehe in meinem Wohnort München sowie meiner Heimatstadt Füssen auch regelmäßig aufs Eis und fühle mich körperlich topfit“, sagte Hiemer am Donnerstag bei der Ankunft in Düsseldorf.

Uli Hiemer: „Spiel der Legenden ist Nostalgie"
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Der 52-Jährige ist damit für das im Rahmenprogramm des „Winter Game“ stattfindende „Spiel der Legenden“ gerüstet. Für das Wiedersehen mit alten Mit- und Gegenspielern hat Hiemer seinen McDonalds an der Autobahn A9 in Greding bei Ingolstadt in die Obhut der Mitarbeiter gelegt. „Das Geschäft läuft gut. Wenn mal DEG-Fans reinschauen, gibt es sicher einen Burger gratis“, sagte Hiemer.

Winter Game: Erstes Training der DEG in der Arena
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Von 1987 bis 1996 trug er das Trikot der DEG, gewann mit ihr fünfmal die Meisterschaft und trug auch etliche Partien gegen die Kölner Haie aus. „Damals war die Rivalität viel, viel größer als heute. Unsere Begegnungen waren keine Spiele, das waren Schlachten“, sagte Hiemer. Der hatte von 1981 bis 1984 zunächst für den KEC gespielt, bevor er als erster Deutscher in die NHL ging und dort drei Jahre lang bei den New Jersey Devils verteidigte. „Als ich danach dann bei der DEG unterschrieb, durfte ich mich selbst privat nicht mehr in Köln blicken lassen. Das ging gar nicht, so groß war die Rivalität“, erzählte Hiemer.

Heutzutage ist das Verhältnis bei Spielern wie Fans deutlich entspannter. So wird Tino Boos als gebürtiger Düsseldorfer sogar im Legenden-Team des KEC auflaufen. „Ich habe ja acht Jahre in Köln gespielt“, sagte Boos und denkt dabei besonders an jenes unglaubliche fünfte Halbfinale 2006 zurück, als die DEG vier Minuten vor Schluss 2:3 zurücklag, aber noch 5:3 gewann und ins Endspiel einzog. „Mit mir wäre das nicht passiert, aber ich war ja wegen eines angeblichen Kopfstoßes gegen einen der Ferraro-Zwillinge gesperrt“, sagte Boos mit einem Augenzwinkern und weiß durch diese Serie für Samstag, wen er besonders zu fürchten hat. „Auf Tore Vikingstad müssen wir aufpassen. Doch den in den Griff zu kriegen, ist schwer.“

Vikingstad traf am Freitag als letzter der Legenden-Spieler in Düsseldorf ein. „Ich arbeite jetzt als Finanzberater bei einer Bank in Stavanger und hatte noch Kunden zu betreuen“, sagte der 39-Jährige. Zwei Tore erzielte der Norweger 2006 bei jenem furiosen 5:3 gegen den KEC. „Gegen Köln habe ich eigentlich immer gut ausgesehen“, sagte Vikingstad, der seit seinem Karriereende 2013 immer noch aufs Eis geht und seine dreieinhalbjährigen Zwillinge trainiert. Ob diese irgendwann für die DEG auflaufen, ist Zukunftsmusik.

Die Oldies schwelgten derweil zu Melodien der Vergangenheit. Gemeinsam mit Freund Campino von den „Toten Hosen“ hatte Uli Hiemer für Freitag einen Zug durch die Gemeinde arrangiert. „Wir dürfen ja vor dem Spiel ausgehen“, sagte Hiemer und wollte nicht dementieren, dass wie früher „Weißer Bär“ und „Blauer Engel“ Anlaufziele waren. „Die Altstadt geht immer und es ist ja ein Nostalgie-Treffen“, sagte Hiemer mit breitem Grinsen. Der Kopf könnte am Samstag demnach ein viel größeres Problem bereiten als der Bauch . . .

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