Sorgengeplagte DEG will Weltkulturerbe werden

Acht Mal deutscher Eishockey-Meister, okay. Aber Weltkulturerbe? Die Düsseldorfer DEG Metro Stars wollen es trotzdem probieren. Die Deutsche Unesco-Kommission sagt jetzt schon freundlich nein.

Düsseldorf/Bonn (dpa) - Für die nächste Saison noch ohne Hauptsponsor, aber schon mit großen Plänen: Die DEG Metro Stars wollen Weltkulturerbe werden. Der Verein aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) arbeitet daran, bald in einer Reihe mit den Pyramiden von Gizeh, der Akropolis in Athen und der New Yorker Freiheitsstatue zu stehen. Dies teilte der achtmalige deutsche Meister am Dienstag in Düsseldorf allen Ernstes mit.

„Wir glauben, dass wir den Kriterien der Unesco weitgehend entsprechen“, sagte DEG-Sprecher Frieder Feldmann. „Als deutsches Aushängeschild des schnellsten Mannschaftssportes der Welt haben wir den Planeten Erde mit unvergesslichen und wunderschönen Spielzügen bereichert. Die DEG ist in jedem Fall von außergewöhnlicher Bedeutung.“ Die Unterstützung durch den bisherigen Hauptsponsor Metro endet zum Saisonende. Die Suche nach einem neuen Großsponsor oder mehreren kleinen dauert an.

Von der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn kam sogleich eine Absage. Deren Sprecher Dieter Offenhäußer sagte auf dpa-Anfrage, dass eine Aufnahme der DEG in die Welterbeliste nicht möglich sei. Aufgenommen werden könnten nur Denkmäler, Werke der Architektur oder Gebäude von außergewöhnlichem, universellem Wert. „Wir fühlen uns dennoch geehrt, dass man an die Deutsche Unesco-Kommission denkt, wenn es um das Überleben einer so ehrwürdigen Institution geht.“

Bei der fianziell angeschlagenen DEG lässt man sich davon nicht beirren. Bis zum Einsendeschluss am 1. Februar sollen die nötigen Unterlagen bei der Unesco-Kommission eingereicht sein. „Wir ziehen das durch“, hieß es.

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