Düsseldorfer EG So harmlos wie lange nicht

Die DEG zeigt in Mannheim eine ganz schwache Leistung und verliert 1:4. Weil sie am Sonntag spielfrei hatte, fällt sie in der Tabelle zurück.

Düsseldorfer EG: So harmlos wie lange nicht
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Düsseldorf. Mathias Niederberger ist ein stets höflicher junger Mann. Da kann ihm noch so viel Schlechtes widerfahren, ein böses Wort verliert der Torhüter der Düsseldorfer EG nie über seine Kollegen. Nicht mal am Freitagabend nach dem 1:4 bei den Adler Mannheim suchte Niederberger den Grund für die Pleite bei seinen Vorderleuten. Vielmehr seien die ambitionierten Mannheimer nach ihren zwei Niederlagen zum Auftakt der neuen Eishockey-Saison so heiß aus der Kabine gekommen, dass die Düsseldorfer dem nichts hätten entgegensetzen können.

Das war natürlich nur die halbe Wahrheit. Niederberger hätte gar allen Grund dazu gehabt, sauer auf seine Mitspieler zu sein, schließlich wurde er fast über die gesamten 60 Minuten allein gelassen und war der einzige Grund, warum die DEG nicht aus der Halle geschossen wurde. 46 Schüsse durften die Adler loslassen, während die Gäste nur 14 Pucks auf das Tor von Nationaltorhüter Dennis Endras brachten.

Selten waren die Düsseldorfer in den vergangenen Jahren so harmlos aufgetreten. Vor allem im ersten Drittel gab die DEG ein erschreckendes Bild ab. Selbst mit dem zwischenzeitlichen 0:3 war sie gut bedient. „Wir haben am Anfang keinen Weg gefunden dagegenzuhalten“, sagte Manuel Strodel, dessen Team bei eigenem Scheibenbesitz kaum Tempo aufnahm und defensiv fast immer einen Schritt zu spät kam.

Das war bereits am ersten Spieltag gegen ebenfalls schwache Iserlohner so gewesen. Doch im Gegensatz zum Mannheim-Spiel wachte die DEG im letzten Drittel auf und siegte 4:2. Dieses Mal ergab sich in ihr Schicksal.

Manche Beobachter fühlten sich phasenweise gar an die düsteren Saisons nach dem Metro-Ausstieg erinnert, als die DEG kein konkurrenzfähiges Team aufs Eis schicken konnte und derartige Spiele regelmäßig ablieferte.

Ganz so hart wollte Christof Kreutzer nicht mit seinen Mannen ins Gericht gehen, sprach die Mängel aber schonungslos an: „Wir haben viele Fehler gemacht, dem Gegner zu viel Platz gelassen und die Zweikämpfe nicht gut gespielt. Dann ist es halt schwierig“, sagte der Coach, dessen Team gerade erstaunlich große Abwehrprobleme hat. Zehn Treffer haben die Düsseldorfer in drei Spielen bereits kassiert. Lediglich Mathias Niederberger ist es zu verdanken, dass es nicht mehr sind. Dabei ist die Abwehr stärker besetzt als in den Vorjahren. Zudem betonen Kreutzer und Assistent Tobias Abstreiter stets, dass die Basis ihres Systems eine stabile Defensive ist. Doch noch hat sich das neue Team nicht gefunden — trotz der längsten Vorbereitung seit Jahren.

A m Sonntag hatte die DEG spielfrei und durfte sich ausruhen. Das war mit Blick auf die Verletzten gut. Doch so konnte sie keine Punkte holen und ist nun mit nur einem Sieg an den ersten beiden Wochenenden weit unten in der Tabelle zu finden.

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