Rheinisches Eishockey-Derby der Emotionen

Krefeld kämpft um Vor-Play-offs. Düsseldorf kann die Endrunde direkt erreichen.

Düsseldorf/Krefeld. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es in die entscheidende Phase der Vorrunde. Nach 41 der 52 Spieltage ist fast jede Partie brisant, besonders aber die Derbys der rheinischen Rivalen.

Am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) empfängt die Düsseldorfer EG den Rivalen aus Krefeld. Für die Pinguine ist dies bereits ein Endspiel im Rennen um die Play-off-Teilnahme. Angesichts von derzeit fünf Punkten Rückstand auf Rang zehn, dem letzten Platz, der zur Teilnahme an der Pre-Play-off-Runde berechtigt, können sich die Schwarz-Gelben weitere Niederlagen kaum mehr leisten.

„Wir müssen jetzt unbedingt eine Serie hinlegen. Denn mit der Drei-Punkte-Regelung sind die Pre-Play-offs sicher noch machbar“, sagt Stürmer Roland Verwey. Und angesichts der finanziellen Situation der Krefelder auch dringend nötig. Hatte doch der jüngst als Pinguine-Aufsichtsratschef zurückgetretene Wilfrid Fabel bereits vor einem Monat erklärt, dass es ohne die Mehreinnahmen der Play-offs zu Problemen bei der Lizenzerteilung für die kommende Saison kommen könnte.

Dementsprechend groß war der Druck auf Coach Rick Adduono (57), der angesichts der Negativtendenz im Dezember um seinen Job bangen musste. Dann allerdings sprachen ihm die Gesellschafter das Vertrauen aus. Wohl auch, weil der Kanadier auch für die kommende Spielzeit noch einen Vertrag hat. Da wäre ein Rauswurf teuer gekommen.

In Düsseldorf herrscht derweil Aufbruchstimmung. Nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Metro zum Saisonende steht nun fest, dass die DEG mit einem preiswerten Team in die Spielzeit 2012/2013 gehen wird. Der ehemalige Nationalspieler Walter Köberle (63) hat den Kanadier Lance Nethery (55) als Manager abgelöst und soll den Neuaufbau vorantreiben.

Fraglich ist, ob Jeff Tomlinson als Trainer in Düsseldorf bleibt. Dem 41-Jährigen liegt ein höher dotiertes Angebot der Nürnberg Ice Tigers vor. Einige Leistungsträger werden den Klub verlassen, darunter Nationalspieler Patrick Reimer, der in Nürnberg einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat.

Sportlich hat sich die DEG nach einer längeren Durststrecke wieder zurückgemeldet. „Die Spieler wissen nun, wie es in Düsseldorf weitergeht. Sie haben den Kopf frei“, sagt Tomlinson. „Da die Mannschaft in dieser Zusammensetzung über die Saison hinaus nicht mehr zusammenspielen wird, wollen sie nun etwas Besonderes erreichen.“

Das Ziel könnte man vorsichtig mit Titelgewinn umschreiben, aber vorrangig ist die Qualifikation für die Play-offs. Auf Rang sieben ist die DEG noch in Reichweite der direkten Qualifikation der sechs besten Mannschaften. Aber vielleicht wären auch die Pre-Play-offs interessant, mit einem Derby gegen Köln oder Krefeld. Denn dort sind viele Zuschauer und gute Einnahmen garantiert.

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