Reimers rasante Entwicklung

Der 23-jährige DEG-Torhüter nimmt Zweikampf mit Storr auf.

Düsseldorf. Von der Ersatzbank zum Publikumsliebling: Jochen Reimer hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Der 23-Jährige hat sich vom "Back up" zur Nummer eins im Tor der Düsseldorfer EG gemausert. Seitdem Jamie Storr verletzt ist, steht der jüngere Bruder von DEG-Stürmer Patrick Reimer zwischen den Pfosten und liefert eine Top-Leistung nach der anderen ab. Er besticht durch sein Stellungsspiel und seine Glanzparaden. Die Fans der Metro Stars haben den jungen Goalie ins Herz geschlossen. Nach den Heimspielen im Dome ist Jochen Reimer der Erste, von dem die Fans eine Ehrenrunde fordern. Die hat sich der gebürtige Mindelheimer mit seinem immensen Einsatz auch verdient.

"Gegenüber der letzten Saison habe ich mich weiterentwickelt. Damals habe ich mich viel zu sehr unter Druck gesetzt. Jetzt bin ich viel lockerer und habe reichlich Selbstvertrauen getankt", sagt Jochen Reimer. Sein Gegentor-Durchschnitt ist der beste der Deutschen Eishockey Liga. Mit 1,84 Toren (Storr 2,77) bei seinen elf Spielen (sieben davon hat die DEG gewonnen) liegt er vor Mannheims Fredrick Brathwaite (1,97). In der Torhüterstatistik der Deutschen Eishockey Liga ist Reimer aber nicht gelistet, weil er noch zu wenige Einsätze hat. Der 23-Jährige sitzt dem zehn Jahre älteren Storr jedenfalls im Nacken. Am Sonntag im rheinischen Derby gegen die Kölner Haie (14.30Uhr) erhält der Jüngere den Vorzug, weil Storr in dieser Woche erst wieder ins Training eingestiegen ist. Ab der kommende Woche dann wird der Kampf um die Nummer eins bei der DEG dann eröffnet. "Ich habe sehr viel Respekt vor Jamie. Natürlich möchte ich eines Tages eine Nummer eins sein."

Ob ihm das in Düsseldorf gelingt, scheint mittelfristig fraglich, denn Storrs Vertrag läuft noch bis 2010, während Reimers Kontrakt nach dieser Saison ausläuft. Manager Lance Nethery hat angekündigt, dass er in der Länderspielpause Vertragsgespräche führen will.

Trainer Harold Kreis ist um sein Luxusproblem nicht zu beneiden. Für den DEG-Trainer jedenfalls beginnt in der kommenden Woche die Zeit der Entscheidung, wenn Storr wieder ganz fit ist und seinerseits Ansprüche auf den Posten des Top-Torhüters bei der DEG anmeldet.

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