Düsseldorfer EG : Mit Glaube, Schicksal und Welsh
Der 3:2-Sieg der DEG über Köln hatte drei Gründe: Trotz des 0:2 gab niemand auf, der Pfosten half drei Mal mit, zudem dreht ein Stürmer endlich auf.
Den Tag nach dem großen Derby hat Jeremy Welsh im Internet verbracht. Da hat er sich vielleicht ein Video von seinem Siegtor in der Verlängerung beim 3:2 gegen die Kölner Haie angesehen, sein Hauptziel aber war das Online-Lexikon Wikipedia. Für Welsh und die anderen Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG ging es gestern Morgen auf Einladung eines Sponsors für einige Tage nach Malta. Und obwohl der Kanadier schon aller Herren Länder mit seinem Rucksack bereist hat, war er noch nie auf der Mittelmeerinsel. Er wisse aber, dass es dort „viel Geschichte“ gibt, hat er am Freitagabend gesagt, „ich werde mich informieren, dann kann ich den Jungs etwas erzählen“.
Was sich die DEG-Spieler dieser Tage bestimmt immer wieder erzählen, ist die Tatsache, dass sie es doch noch in die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga schaffen können. Damit war während des 219. Derbys gegen die Haie nicht zu rechen. Die Kölner führten früh mit 2:0, zudem war Schwenningen — der Hauptkonkurrent um Platz zehn — parallel mit 1:0 gegen Berlin in Führung gegangen. Acht Punkte betrug der Rückstand auf die Schwarzwälder zu diesem Zeitpunkt in der virtuellen Blitztabelle.
Dass es zu Beginn der dreiwöchigen Olympiapause nun doch nur drei sind, lag an einer Mischung aus Glaube und Schicksal. Glaube, weil die DEG trotz des schwachen Anfangsdrittels „Charakter zeigte“, wie es Manuel Strodel hinterher ausdrückte. Schicksal, weil Schwenningen gegen Berlin zwei unglückliche Tore kassierte, in der Schlussminute nur den Pfosten traf und 1:2 verlor, während es die roten Eisenstangen im Rather Dome gut mit der DEG meinten. Alle drei Treffer zum 3:2 nach 0:2 fanden den Weg über den Pfosten ins Kölner Tor.