Düsseldorfer EG „Mister DEG“ wird 90 und lädt zur Geburtstagssause

Hansi Sültenfuß feiert Mittwoch seinen 90. Geburtstag in der Uerige Brauerei. Bei der Düsseldorfer EG war er von 1946 bis 2001 in verschiedenen Funktionen aktiv.

Düsseldorfer EG: „Mister DEG“ wird 90 und lädt zur Geburtstagssause
Foto: Kemberg

Düsseldorf. Er war Wasserballer, Schwimmer, Boxer und Reiter. Doch seine große sportliche Liebe war und ist das Eishockey. Anlässlich seines 70. Geburtstages wurde sogar einmal ein Eishockey-Bundesligaspiel verlegt. Das ist mittlerweile 20 Jahre her und bis heute einmalig. Eishockey spielen sie bei der Düsseldorfer EG immer noch — und er ist immer noch mit ganzem Herzen dabei. Hans-Peter Sültenfuß feiert am Mittwoch in der Uerige Brauerei in der Altstadt mit 75 Gästen seinen 90. Geburtstag. „Ich freue mich, dass so viele liebe Freunde dabei sind und ich im Kopf immer noch so fit bin“, sagt „Mister DEG“, der von 1946 bis 2001 als Schlägertrager, Funktionär und Orga-Chef für den achtmaligen Deutschen Meister aktiv war.

Im Hinterzimmer des Kartenservice Sültenfuß an der Kaiserswerther Straße zog Hansi über viele Jahre die Strippen, knüpfte Kontakte, half bei Spielerverpflichtungen. Für treue Stammkunden hielten er und seine Ehefrau Gitta in ihrem Laden stets eine Papiertüte hinter der Theke bereit, in der die Eintrittskarten für die altehrwürdige Brehmstraße oder die Fortuna-Heimspiele im Rheinstadion bereit lagen.

Gemeinsam mit Trainer Hans Zach prägte Hansi Sültenfuß die erfolgreichste Zeit der DEG, als der Club Anfang der 90er-Jahre vier Meisterschaften in Folge feierte. Und im Feiern war und ist der Jubilar schon immer ein Experte gewesen. Meisterfeiern am Rathaus, Saisoneröffnungs-Feten oder eben seine Geburtstage in der Rheinterrasse und den Brauereien — der Junge von der Ratinger Straße, Mitglied der Ruhmeshalle („Hall of Fame“) des Deutschen Eishockeys, steht bis heute mit beiden Beinen im Leben.

Doch in 90 Jahren schwebte nicht immer nur die Sonne über Hansi Sültenfuß. Seine Mitschuld im Skandal um schwarze Eintrittskarten hat er nicht vergessen, 2013 verstarb seine Gitta. Mit Tatjana hat der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande aber sein neues privates Glück gefunden. Im vergangenen Jahr wurde geheiratet. „Meine Ärzte haben mir gesagt, dass ich auch 100 werden könnte“, erzählt Sültenfuß in seinem Wohnzimmer an der Kaiserswerther Straße, unweit seines früheren Ladenlokals. Mittwoch aber wird erst einmal der 90. Geburtstag gefeiert. Mit Hans Zach, Otto Schneitberger, Walter Köberle und Wolfgang Boos ist viel hohe DEG-Prominenz aus der Vergangenheit mit dabei. Auch Schützen-Chef Lothar Inden und die ehemalige Oberbürgermeisterin Marlies Smeets gehören zu den Gästen.

Zwischen Altbier, zünftiger Hausmannskost und der Laudatio von Unesco-Botschafter Heribert Klein werden dann wieder viele alte Geschichten erzählt — von Hansis Idee analog zum Fußball auch im Eishockey nach dem Spielende eine Pressekonferenz abzuhalten, von seiner Zeit im Nationalkader der deutschen Wasserballer und den Anekdoten aus DEG-Trainingslagern im schweizerischen Engelberg.

Heute ist der Jubilar nicht mehr ganz so nah am Team dran wie einst, ist bei den Heimspielen jedoch stets auf der Tribüne mit dabei. „Die Arbeit von Trainer Christof Kreutzer ist sehr zu loben“, sagt Sültenfuß, der bereits zu seinem 88. Geburtstag den Wunsch äußerte, noch eine Meisterschaft seiner DEG erleben zu dürfen.

Spätestens wenn sein Jugendfreund Ralph Marquis zum Abschluss Mittwochabend seine umgedichtete Version des Sinatra-Klassikers „My Way“ zum Besten geben wird, dürfte Hansi Sültenfuß den Blick bereits auf die nächsten großen Feiern richten — ob nun 95, 100 oder eine weitere DEG-Meisterschaft. Denn im Feiern ist und bleibt „Mister DEG“ in Düsseldorf unübertroffen. Irgendwie hält es ihn auch jung.

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