Düsseldorfer EG Max Kammerer — der Musterschüler der DEG

Als einziger Teenager durfte Max Kammerer mit in die Schweiz. Nun hofft der Nachwuchsspieler im Team von Christof Kreutzer auf einen Stammplatz in der DEL.

Düsseldorfer EG: Max Kammerer — der Musterschüler der DEG
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Der offizielle Teil des Trainings ist längst vorbei, die meisten Spieler sind schon wieder in der Kabine, lediglich ein paar schießen noch aus Spaß aufs leere Tor. Nur Max Kammerer hält noch nichts vom Ausspannen. Gemeinsam mit Tobias Abstreiter steht er noch immer an der Bande und bekommt eine Privatstunde in Sachen Zweikampf. Immer wieder unterbricht der Co-Trainer und erklärt ihm die Feinheiten, Kammerer hört aufmerksam zu, bevor er sich in das nächste Duell um den Puck stürzt.

19 Jahre ist der Stürmer nun alt und steht vor seiner zweiten Saison für die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga. Und obwohl er es noch längst nicht zum Stammspieler gebracht hat, gehört er bereits zu den Lieblingen der Fans. Weil er mit seinem Tempo und seiner Technik spektakuläre Dinge vollbringen kann. Und weil er gebürtiger Düsseldorfer ist.

Das verdankt er allerdings der Karriere seines Vaters Axel, der von 1995 bis 1997 in Ratingen spielte. Aufgewachsen ist Max Kammerer in Bayern, was man auch deutlich hört. Doch als Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter vergangenen Sommer auf der Suche nach deutschen Talenten waren, entdeckten sie den jungen Mann, der nach seiner Zeit in Bad Tölz nach Kanada gegangen war und später im Leistungszentrum von Red Bull Salzburg ausgebildet wurde.

Eigentlich wollten sie ihn langsam aufbauen und im ersten der drei Vertragsjahre in Bad Nauheim (DEL 2) und in seiner Heimat in Bad Tölz (3. Liga) parken. Doch dann präsentierte sich der Mittelstürmer gleich so stark, dass er die komplette Champions League und 22 DEL-Spiele mit der DEG erlebte. „Damit hatte ich selbst nicht gerechnet“, sagt Kammerer nun und hofft, dass er diese Saison sogar komplett „oben bleiben darf“. Das ständige Wechseln zwischen den Vereinen soll ein Ende haben. Immer wieder neu zu einem Team zu stoßen, das immer beisammen ist, ebenfalls.

Der Anfang dafür wäre gemacht. Kammerer ist der einzige aus der Gruppe der Nachwuchsspieler, der mit in die Schweiz durfte. Weil Routinier Rob Collins mit Kniebeschwerden zwei Mal draußen blieb, durfte der 19-Jährige die Reihe mit Daniel Kreutzer und Drayson Bowman als Center anführen. In Rosenheim gelang ihm dann gleich auch das Siegtor zum 3:2.

Geht es nach Christof Kreutzer, müssen sich die gestandenen Spieler anstrengen, dass das nicht zur Dauereinrichtung wird: „Da muss jeder schauen, dass er (Kammerer) nicht jemandem den Platz wegnimmt. Er wird die Chance bekommen, dann werden wir sehen, was daraus wird.“

Dass er aber längst nicht dort ist, wo er und die Trainer ihn irgendwann einmal sehen, ist kein Geheimnis. So sehr sich Abstreiter freut, einen „sehr aufnahmefähigen und lernwilligen Spieler“ in seinen Reihen zu haben, der „vorne guten Speed reinbringt“, so sehr weiß er auch, woran es noch mangelt: „Maxi spielt manchmal zu riskante Pässe, die er mit der Rückhand einfach reinflippt“.

Der Angesprochene selbst sieht noch weitere Schwachstellen an seinem Spiel: „Defensiv muss ich noch einiges lernen. In kurzer Zeit kann man es minimieren, aber es gibt immer unerwartete Situationen, mit denen du nicht rechnen kannst. Das geht nur über Erfahrung.“ Die und das Körperliche würden ihm noch fehlen. Deswegen hat er im Sommer kaum Urlaub gemacht, sondern sich bei seinem Vater, der Bad Tölz trainiert, und in Salzburg fit gehalten. Nun fühlt er sich bereit für den Kampf um die Stammplätze: „Ich traue es mir zu und will alles geben, dass die Trainer nicht an mir vorbeikommen.“

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