Kaufmann würde gerne bleiben

Kann die DEG den erfolgreichen Torjäger halten? Kein einfacher Job für Lance Nethery, der einige Baustellen schließen muss.

Düsseldorf. Die personellen Wünsche eines Managers und die finanziellen Vorgaben eines Geschäftsführers — beides muss Lance Nethery bei der Düsseldorfer EG dem Aufsichtsrat sportlich wie wirtschaftlich darstellen. Irgendwie ergibt sich daraus sogar ein Interessenkonflikt.

Denn der 53-Jährige ist seit Saisonbeginn beides in Personalunion, nachdem er nach der Pensionierung des langjährigen Geschäftsführers Elmar Schmellenkamp diesen arbeitsintensiven Doppel-Job ausfüllt, ohne zusätzliche Gratifikation wohlgemerkt. Die DEG ist finanziell nicht auf Rosen gebettet.

In den kommenden Wochen ist Nethery besonders gefordert, diese „Zerrissenheit“ bestmöglich in Einklang zu bringen. Nicht nur den Vertrag von Trainer Jeff Tomlinson gilt es zu verlängern, auch eine Reihe von Spielern stehen auf Netherys Arbeitsliste. „Im Januar werden wir mit den Vertragsgesprächen beginnen. Vorrangig sind die deutschen Spieler, erst danach sind die Ausländer an der Reihe“, sagt Nethery. „Ich will eine Reihe von Spielern halten“, kündigt er an. An erster Stelle dürfte Evan Kaufmann stehen.

Den 26-jährigen Deutsch-Amerikaner hat Nethery 2008 an der University of Minnesota in der College Liga NCAA entdeckt. Mittlerweile hat sich der quirlige Stürmer zu einem Volltreffer entwickelt. Mit 14 Toren (und zehn Vorlagen) in 29 Spielen ist er der torgefährlichste Spieler bei der DEG.

„Evan Kaufmann ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wenn ich selbst auf dem Eis stehen und spielen würde, dann würde ich ihm sofort den Puck geben. Er sorgt immer für Torgefahr“, sagt Trainer Jeff Tomlinson. Kaufmann selbst fühlt sich in Düsseldorf wohl. „Ich habe hier viel dazugelernt und würde auch gerne bleiben“, sagt er.

Aber nicht nur Kaufmanns Vertrag ist derzeit in der Warteschleife: Die Arbeitspapiere von Jason Holland, Diego Hofland, Marco Nowak, Mathias Niederberger Derek Dinger und Simon Danner zählen ebenso zu den offenen Baustellen. Bei den beiden Letztgenannten kann die DEG ihre Option ziehen, der 18-jährige Niederberger soll ebenso wie Hofland (20) und Nowak (20) gehalten werden.

Und Jason Holland? Mit seinen 34 Jahren hat der Deutsch-Kanadier eine Menge Erfahrung. Der 82-fache Ex-NHL-Profi spielt momentan eine ganz starke Saison und steht mittlerweile auch bei Überzahl auf dem Eis. Er hat seine alten Qualitäten aus Ingolstädter Zeiten wiedergefunden.

Auch auf den Ausländerpositionen muss Nethery tätig werden. Rob Collins und Tyler Beechey sind die wichtigsten Kandidaten für neue Verträge. Aber es bleibt die Zweischneidigkeit bei Netherys Vertragverhandlungen. Einerseits muss er gute Angebote machen, damit die Profis bei der DEG bleiben, andererseits aufs Geld achten, um bei den Spielern im vorgegebenen Gehaltsgefüge zu bleiben. Kein einfacher Job, denn die finanziellen Zwänge bei der DEG erlauben keinen großen Handlungsspielraum.

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