Hässliche Ente - schöner Schwan

Die Wandlung der Düsseldorfer EG ruft Erstaunen hervor und macht Trainer Brittig stolz. Die Play-offs bleiben aber weit.

Düsseldorf. Die Frage konnte sich DEG-Trainer Christian Brittig nicht verkneifen. „Und, sind wir nun erstligatauglich oder nicht?“, sagte der 46-Jährige am Sonntag nach dem souveränen 6:2 über die Panther Ingolstadt mit deutlicher Genugtuung in der Stimme.

Die Kritik am Leistungsvermögen seiner Mannschaft nach der Niederlagenserie im Dezember hat den Landshuter mächtig geärgert. „Nun kann jeder sehen, dass das Team funktioniert und die Spieler Fortschritte machen. Die Jungs sind keine Lückenbüßer, sondern entwickeln sich prima“, sagte Brittig.

Während die Mannschaft im vergangenen Monat völlig überfordert wirkte, agiert sie nun wie ein Titelkandidat. Die Wahrheit liegt sicher knapp unterhalb der Mitte und der Aufschwung mit vier Siegen in Serie lässt sich an drei Gründen auch recht gut fest machen. Zum einen hat Trainer Brittig mit seiner Systemumstellung hin zu mehr Agieren statt Reagieren eine kluge Entscheidung getroffen.

Zum anderen spüren die Spieler keinen großen Druck, weil das Erreichen der Play-offs bei dreizehn Punkten Rückstand immer noch eher unwahrscheinlich ist und dann sind die Spieler auch noch körperlich fitter, da derzeit die anstrengenden Auswärtsfahrten fehlen. „Der Spielplan im Herbst war sicher ein Nachteil für uns“, sagte Assistenztrainer Christoph Kreutzer.

Kein Nachteil sind aktuell überraschend die Ausfälle durch Verletzungen und Sperren. So konnte Colin Long den gesperrten Kapitän Daniel Kreutzer ersetzen, obwohl er durch eine Gehirnerschütterung 15 Monate lang kein Eishockey spielen durfte. „Das war ein emotionales Wochenende für mich. Ich bin sehr glücklich, wieder auf dem Eis zu stehen“, sagte der 23-Jährige, dem in den beiden Spielen gleich ein Treffer und zwei Torvorlagen gelangen.

Sein erstes Saison-Tor erzielte auch Diego Hofland (22), der am Gewinnen Gefallen gefunden hat. „Am Freitag wollen wir den fünften Sieg in Folge holen und wenn wir wieder so hart arbeiten, dann brauchen wir uns selbst vor den Eisbären Berlin nicht zu verstecken.“ Ärgerlich allerdings, dass auch die anderen Klubs im Tabellen-Keller punkten. „Das ist natürlich blöd, aber wir können nur alles dafür tun, um unsere Spiele zu gewinnen“, sagte Hofland.

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