Düsseldorfer EG Favoritenschreck fordert den Meister

Gegen die Topteams der Deutschen Eishockey Liga läuft es bislang glänzend für die Düsseldorfer EG. Heute kommt der ultimative Prüfstein der Liga in den Rather Dome: die wiedererstarkten Adler Mannheim.

Düsseldorfer EG: Favoritenschreck fordert den Meister
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Es sind nur ein paar Zahlen, aber sie verdeutlichen recht schnell, wer da am Freitag (19.30 Uhr) in den Rather Dome kommt, um sich der Düsseldorfer EG entgegenzustellen. 2156 Einsätze in der NHL, 3008 in deren Farmteam-Liga AHL, 577 in den Eliteligen aus Russland, Finnland und der Schweiz sowie 325 bei Weltmeisterschaften. Die Zahlen gehören zu den Spielern aus dem aktuellen Kader der Adler Mannheim. Und wer solch ein — für deutsche Verhältnisse — Starensemble sein Eigen nennt, der bleibt auch dann gelassen, wenn ihm gerade eine ganze Reihe Leistungsträger ausfällt.

Die deutschen NHL-Rückkehrer Marcel Goc und Jochen Hecht, Nationalverteidiger Dennis Reul, Neu-Torjäger Brent Raedeke und Kapitän Marcus Kink — sie alle sind verletzt oder gesperrt. Aber wer wie Mannheim „Spieler in der fünften Reihe hat, die bei anderen in der ersten spielen würden“, wie es DEG-Trainer Christof Kreutzer ausdrückt, der steckt das locker weg. Entsprechend entspannt sind sie in der Kurpfalz. Und ebenso erfolgreich. Nach sechs Siegen aus sieben Spielen haben sich die Adler auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga vorgekämpft.

Ohnehin war niemand davon ausgegangen, dass die mageren drei Siege aus den ersten sieben Spielen auf grundsätzliche Probleme hinweisen. Viel mehr befanden sich die Mannheimer im „Meister-Blues“. Nichts Neues in Ligen mit langer Hauptrunde bis zu den Play-offs. Da fehlt es kurz nach dem Titelgewinn oftmals an Motivation. Im September wird ja niemand Meister. Zudem mussten sich die Adler nach dem Abgang von Meister-Coach Geoff Ward zum NHL-Team New Jersey Devils erst an das System von Neu-Trainer Greg Ireland gewöhnen.

Weil sie das nun getan haben, wird die Aufgabe für die DEG ungleich schwerer als noch Ende September, als sie den ersten Saisonvergleich bei den Adlern 4:3 gewann. Trotzdem macht sich Kreutzer nicht bange: „Mannheim hat aus dem Spiel Schlüsse gezogen und manche Dinge von der Startphase umgestellt. Im Moment sind sie sehr stabil, es wird schwieriger werden, aber ich denke, dass wir sie erneut schlagen können“, sagt der Trainer und weiß auch warum: „Gerade gegen die Topmannschaften haben wir bislang die beste Leistung gebracht, deshalb gehen wir davon aus, dass wir das auch am Freitag machen.“

In der Tat ist die DEG gerade der Favoritenschreck der Liga und schlug bereits München, Köln, Hamburg, Berlin und eben Mannheim. Dafür gab es Niederlagen gegen Schwenningen, Augsburg und Straubing. So steht die DEG auf Rang neun. Um nun erneut gegen ein Spitzenteam bestehen zu können, setzt Kreutzer auf die Zuschauer. Zu Hause holt die DEG zwei Punkte im Schnitt, auswärts ist es nur einer. „Wir brauchen unsere Fans, wir brauchen den Push, die müssen uns tragen und nach vorne schreien“, sagt Kreutzer, der seine Mannen trotzdem nicht wild angreifen lassen wird. Gegen Mannheim wohl auch keine gute Idee. Hinter sicher stehen, die neutrale Zone dicht machen und auf Fehler warten, dürfte die Devise sein. Auch wenn ein Team wie Mannheim davon nicht ganz so viele macht.

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