Düsselorfer EG Erst der Meister, dann der Konkurrent

Die DEG steht vor einem vorentscheidenden Wochenende. Gegen München wird es am Freitag schwer. Umso wichtiger ist das Spiel gegen Straubing.

Düsselorfer EG: Erst der Meister, dann der Konkurrent
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Wenn sich die Düsseldorfer EG in dieser bislang so enttäuschenden Eishockey-Saison auf eines verlassen kann, dann sind es ihre Fans. Obwohl sie nach 35 Spielen lediglich auf Rang elf steht und ihrem Publikum bereits ein ums andere Mal nur schwer verdauliche Kost bot, kamen pro Spiel knapp 7200 Zuschauer in den Rather Dome. Zwar kalkulierte der Verein vor der Saison mit einem Schnitt von 8000, da aber noch drei Heimderbys sowie ein „Schoolsday“ anstehen, ist die Marke durchaus zu knacken. „Ein schöner Rückenwind“ sei das, sagt Pressesprecher Frieder Feldmann.

Auch Freitag (19.30 Uhr) gegen München und am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Straubing dürften jeweils mehr als 6000 Fans kommen. Die sollten sich allerdings auf Geduldsspiele einstellen. Denn die beiden Gegner sind keine, die die DEG mit Hurra-Eishockey an die Wand spielen dürfte. Erst recht nicht den EHC München, der trotz seiner drei Niederlagen aus den vergangenen vier Spielen das Maß aller Dinge der Deutschen Eishockey Liga ist. Was laut Kreutzer vor allem an seinem Trainerkollegen Don Jackson liegt, der bekanntlich einst selbst in Düsseldorf arbeitete. „Der hat die vermeintliche Startruppe so im Griff, dass jeder rennt, dass jeder hungrig ist.“

Deswegen dürfte die DEG gegen die Bayern — in Personalunion Ligakrösus, Meister und Tabellenführer — mehr denn je auf ihre Defensive und einige Konter setzen. Zwar spielen die Münchener „vielleicht mit ein bisschen hohem Risiko“, sagt Kreutzer, „sie sind aber sehr gefährlich, Stürmer und Verteidiger sind sehr offensiv ausgerichtet“. Deshalb gelte es für sein Team, zuerst die „defensiven Hausaufgaben“ zu machen. „Nur wenn wir das schaffen, können wir versuchen, über Punkte nachzudenken.“

In den bisherigen zwei Duellen mit dem Meister hat das noch nicht geklappt. Zwar schnupperte die DEG beim 0:2 Anfang Oktober lange am Punktgewinn, als es bis weit ins letzte Drittel 0:0 stand, Mitte Dezember hatte sie beim 1:7 in der Olympiahalle aber gar nichts zu melden. „Ganz schlecht“ sei seine Mannschaft damals gewesen, sagt Kreutzer, der die Erinnerung an das Debakel nun aber nutzen will. „Das sollte für jeden eine Warnung sein, dass man nicht zu offen spielen darf.“ Und selbst wenn die Münchener in Führung gehen, „dürfen wir nicht den Kopf verlieren und müssen weiter in diese Richtung gehen. Wir dürften nicht aufmachen und nach vorne rennen. Dann hast du ruck, zuck sechs Stück drin.“ Was die positive Stimmung, die nach dem 6:2-Sieg vom Sonntag in Iserlohn gerade herrscht, sofort wieder verpuffen lassen würde. Das weiß auch Kreutzer, der sagt: „Das bringt dich dann wieder raus, denn wir haben nicht so viel Zeit, der nächste Konkurrent kommt.“

Der kommt in der Tat bereits am Sonntag, heißt Straubing Tigers und steht aktuell dort, wo die DEG am Ende hin will: auf Rang zehn. Deshalb macht Kreutzer — sonst ein lautstarker Verfechter der These, dass jedes Spiel gleich wichtig ist — kein Geheimnis daraus, dass das entscheidende Duell des Wochenendes am Sonntag steigt. Gegen die übermächtigen Münchener sei „jeder Punkt ein Zusatzpunkt“, gegen Straubing ist ein Sieg Pflicht. Erst recht, wenn die DEG am Freitag leer ausgeht.

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