Erfolgstrainer will mit Düsseldorf den Titel

eishockey Die DEG ist im Finale auch auf Revanche für 2006 aus. Harold Kreis bleibt dem Klub treu.

Düsseldorf. Alle Spekulationen erledigten sich in Hannover ganz von selbst. Harold Kreis wird die DEG Metro Stars nicht in Richtung SC Bern verlassen. Der finanzkräftige Klub aus der Schweizer NLA hatte einige Wochen um die Dienste des Düsseldorfer Erfolgstrainers gebuhlt und mitten in den Play-offs für Störfeuer bei dem Klub aus der Deutschen Eishockey Liga gesorgt. Stattdessen verpflichtete der SCB jetzt den Franko-Kanadier Larry Huras. Kreis, der bei der DEG einen Kontrakt bis 2010 besitzt, hätte ohnehin aus seinem Vertrag herausgekauft werden müssen. "Solche Diskussionen haben in den Play-offs keinen Platz, deshalb ist das für mich kein Thema gewesen", sagt Kreis.

Bei der DEG sitzt der 50-jährige Ex-Nationalspieler (180 Einsätze) fester denn je im Sattel. Platz drei nach der Vorrunde und der Finaleinzug haben sein Image als aufstrebender Erfolgstrainer weiter gefestigt. Dazu ist er noch mit DEG-Manager Lance Nethery befreundet, der einen möglichen Wechsel von Kreis ins Land der Fabel verbannt hatte.

In der Finalserie gegen die Eisbären Berlin soll der 50-jährige Kreis die Düsseldorfer Erfolgsgeschichte weiterschreiben, auch wenn der direkte Vergleich für die Berliner spricht, die die letzten zehn von zwölf Duellen mit der DEG gewannen. Nach der 0:3-Finalniederlage vor drei Jahren und dem 2:3 im Halbfinale in der vergangenen Saison brennt Düsseldorf aber auf Revanche. "In den Play-offs braucht ein Team vom Trainer keinen Tritt in den Hintern. Die Mannschaft ist so zusammengewachsen, dass sie das schon selbst macht", sagt Kreis. Der Deutsch-Kanadier hat den richtigen Draht zur Mannschaft gefunden. Er weiß, wie er seine Spieler zu Höchstleistungen anspornt, wie zuletzt beim 3:1-Sieg gegen Hannover, der den Einzug ins Finale bedeutete. "Die Mannschaft weiß jetzt, wie stark sie mental ist. Sonst hätte sie sich nicht im Halbfinale durchgesetzt", sagt Kreis.

Das Pikante an der Neuauflage des Finales von 2006 ist, dass Don Jackson in seiner zweiten Saison bei den Eisbären unter Vertrag ist. Vor drei Jahren trainierte der 52-jährige Amerikaner noch die DEG, die mit 1:6, 0:2, 2:6 an Berlin scheiterte. Jackson gibt sich vor dem Finale 2009 zurückhaltend: "Überzahl und Unterzahl werden eine große Rolle spielen. Technisch und von der Schnelligkeit sind beide Mannschaften auf Augenhöhe." Harold Kreis hat vor der Offensiv-Stärke des Vorrunden-Ersten Respekt. "Wir sind Außenseiter", sagt Kreis, der im Vorjahr die ZSC Lions aus Zürich zum Schweizer Meister machte. Der frühere Nationalspieler spricht von den Eisbären Berlin "als die eindeutig beste Mannschaft der Liga". Die Antworten dazu werden ab heute die beiden besten DEL-Teams auf dem Eis geben.

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