Düsseldorfer EG : Eishockey-WM: NHL-Stars verzweifeln an Niederberger
Der DEG-Torwart erlebt in Dänemark den aufregendsten Tag seiner Karriere. Bei seinem WM-Debüt gegen Finnland ist er bester Mann.
Zwischen Freud’ und Leid im Profisport liegen häufig nur Zentimeter. Oder Sekunden. Wer wüsste das besser als Mathias Niederberger? Am Sonntagabend hatte sich Sami Kapanen, einer dieser finnischen Jungstars, schon zum Jubeln bereitgemacht. Das Eishockey-Spiel zwischen Finnland und Deutschland war bereits in der Verlängerung. Doch aus Kapanens Jubel wurde nichts, stattdessen lief Niederberger wenige Sekunden später aus seinem Tor und riss die Arme in die Luft. Nicht nur, weil er Kapanens Schuss entschärft hätte, im Gegenzug hatte Markus Eisenschmid zum 3:2 getroffen und das Spiel beendet.
Sieg für Deutschland. Gegen Finnland. Bei einer WM. Das hatte es 25 Jahre nicht gegeben. 1993 stand noch Andreas Niederberger im deutschen Kader. Nun war es sein damals erst wenige Monate alter Sohn Mathias, im Hauptberuf Eishockey-Torwart bei der Düsseldorfer EG. „Ich bin überglücklich“, sagte der hinterher, als sich Reporter aus mehreren Ländern um ihn scharrten. Mal antwortete er auf Deutsch, mal auf Englisch. Wie das halt ist, wenn man bei einer WM als Spieler des Spiels ausgezeichnet wird. Das perfekte Ende des aufregendsten Tages seiner Karriere.
Gleich morgens hatte ihm Bundestrainer Marco Sturm mitgeteilt, dass er gegen die finnischen NHL-Stars sein WM-Debüt feiern dürfe. Doch mit der guten Laune war es nach nicht mal zweieinhalb Minuten vorbei, als Eeli Tolvanen (Nashville Predators) das 1:0 für die Finnen erzielte. Gleich der erste Schuss war drin. Niederberger blieb dennoch cool, „weil ich schon genug Spiele in meinem Leben gespielt habe, ich bin die schweren Situationen gewohnt“, sagte er hinterher.