Deutsche Eishockey Liga Düsseldorfer EG quält sich gegen Iserlohn zum Sieg

Düsseldorf · Nach dem herausragenden Auftritt am Freitag in Bremerhaven (6:0) folgt ein enttäuschendes Spiel am Sonntag gegen Iserlohn. Dennoch siegt die DEG mit 4:2 und steht weiter auf Rang drei der Deutschen Eishockey Liga.

 Chad Nehring zeigt auch in der Begegnung mit den Iserlohn Roosters eine gute Leistung und erzielte das erlösende 4:2.

Chad Nehring zeigt auch in der Begegnung mit den Iserlohn Roosters eine gute Leistung und erzielte das erlösende 4:2.

Es gibt Phasen im Laufe einer Saison, da klappt einfach alles. Und es gibt Phasen, da klappt nichts. Gemeinerweise gönnen die Eishockeygötter meist denen etwas, die eh schon genug haben, während die, die viel zu wenig haben, nichts bekommen. So war es auch am Sonntag, als die Düsseldorfer EG die Iserlohn Roosters empfing. Also ein Team aus der Spitzengruppe gegen eins aus dem Tabellenkeller. Und obwohl die DEG keinesfalls besser spielte als die Sauerländer, ging sie als Sieger vom Eis. 4:2 (2:0, 0:2, 2:0), elfter Sieg im 15. Spiel, Platz drei. Es gab schon düsterere Tage in der Geschichte des Düsseldorfer Eishockeys.

„Gute Mannschaften finden immer einen Weg zu gewinnen“, fasste Trainer Harold Kreis das Geschehen zusammen. Wirklich zufrieden war er aber nicht mit dem Auftritt seiner Mannen. Das begann schon im ersten Drittel. Da spielte die DEG keinesfalls überragend — und ging dennoch mit einer 2:0-Führung in die erste Pause. Weil Iserlohns Torwart Anthony Peters einmal böse danebengriff, weil ein zweiter Düsseldorfer Schuss (absichtlich) abgefälscht worden war und ebenfalls im Tor landete. Und weil die Iserlohner zweimal den Pfosten trafen.

Glückliches 2:0 nach dem ersten Drittel

Das 2:0 war schon ein sehr schmeichelhaftes Ergebnis für die DEG, „da können wir auch 0:4 zurückliegen“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner. Das war zwar etwas übertrieben, aber wer den herausragenden Auftritt am Freitag in Bremerhaven (6:0) gesehen hatte, dem stellten sich unweigerlich Fragen: Warum spielt die DEG hier mit scheinbar halber Kraft? Warum schafft sie es nicht, wie an der Nordseeküste schnell, direkt und konsequent zu spielen? Und warum sieht das alles so behäbig und unkonzentriert aus?

Weil sich das auch im zweiten Drittel nicht änderte, kamen die Gäste schon nach wenigen Sekunden in Unterzahl zum Anschlusstreffer. Doch auch das weckte die DEG nicht auf. Jetzt wurde es sogar erst richtig schlecht. Kaum noch ein Pass kam an, Tempospiel war überhaupt nicht zu sehen, zudem hatte kein Düsseldorfer mehr eine Idee, wie man aus der eigenen Zone kommen soll.

Zwar stellten die Gäste die Anspielstationen im Mittel-Drittel gut zu, aber es muss schon der Anspruch der DEG sein, gegen ein verunsichertes Team aus dem Tabellenkeller mehr als zwei Pässe am Stück an den Mann zu bringen. Das sah auch das Publikum so. Erst nahm es das Geschehen schweigend hin, später pfiff und meckerte es. Was sonst ja eher selten vorkommt, wenn die eigene Mannschaft führt. Doch das war wenig später ohnehin vorbei, noch vor der zweiten Pause glichen die Gäste aus.

Kapitän Barta sorgt für die Entscheidung

Bejubelt wurde das von erstaunlich wenig mitgereisten Iserlohnern. Die Stimmung im Sauerland war nach vier Niederlagen am Stück alles andere als gut, erst recht nach dem 2:3 am Donnerstag gegen Schusslicht Krefeld. Doch die, die nach Düsseldorf gekommen waren, sahen einen ordentlichen Auftritt ihres Teams. Was aber natürlich auch an der DEG lag, die wie bereits in der Vorwoche sonntags nicht ihr starkes Spiel am Freitag anknüpfen konnte.

Da war auf das furiose 4:0 gegen Berlin ein enttäuschendes 1:4 gegen Köln gefolgt. Nun auf das 6:0 in Bremerhaven immerhin ein 4:2 gegen Iserlohn. Weil Alexander Barta im letzten Drittel in Überzahl das 3:2 erzielte und Chad Nehring noch ins leere Tor traf. Darüber hinwegtäuschen, dass das einer der schwächeren Auftritte war, konnte das allerdings nicht. Und so fasste Verteidiger Ebner den Nachmittag treffend zusammen: „Normalerweise heißt es, man lernt aus Niederlagen, aber wir können auch aus diesem Sieg etwas lernen.“

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