Was gut und was schlecht lief für die DEG am Wochenende Die Tops und Flops der DEG vom vergangenen Wochenende

Düsseldorf · Zwei Heimspiele, zwei Niederlagen. Die Begegnungen gegen Straubing und Schwenningen hatten sich die Eishockeyprofis der DEG anders vorgestellt. Was lief gut, was lief schlecht?

 Philip Gogulla kann es nicht fassen: Auch gegen Schwenningen gab es eine Heimniederlage.

Philip Gogulla kann es nicht fassen: Auch gegen Schwenningen gab es eine Heimniederlage.

Foto: dpa/Marius Becker

Den runden Geburtstag hatte sich Harold Kreis anders vorgestellt. 60 Jahre alt wurde der DEG-Trainer am Samstag, doch Grund zum Feiern gaben ihm seine Spieler nicht. Bereits am Donnerstag verloren sie 2:3 nach Verlängerung gegen Straubing, am Sonntag kam die nächste Heimpleite dazu: ein 3:4 nach Verlängerung gegen das Schlusslicht Schwenningen.

Top: Die erste Reihe

Was wäre die DEG bloß ohne ihre Topreihe? Vermutlich längst nicht mehr in der Spitzengruppe der Tabelle zu finden. Auch gegen Straubing und Schwenningen war das Trio aus Mittelstürmer Alexander Barta und den Flügeln Philip Gogulla und Jaedon Descheneau für vier der fünf DEG-Tore zuständig. Insgesamt gehen nun 51 der 125 Saisontore auf das Konto der ersten Reihe. Das entwickelt sich langsam zu einer gefährlichen Abhängigkeit.

Flop: Verlängerungen

Die Saison hatte so gut begonnen: Sieben Siege zum Start, drei davon in Verlängerung. Wenn es um den Extrapunkt ging, schien die DEG besonders motiviert und clever zu sein. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Durch die neuesten Niederlagen gegen Straubing und Schwenningen hat die DEG nun zehn Spiele verloren, die länger als 60 Minuten dauerten. Abgesehen von den beiden Siegen in Köln hat das Kreis-Team seit Mitte Oktober kein Tor mehr in einer Verlängerung geschossen. „Die Spieler wollen manchmal eine Entscheidung zu unseren Gunsten erzwingen“, sagte Kreis hinterher und ließ durchblicken, dass er sich von seinen Mannen wünscht, bei Drei-gegen-Drei künftig eher auf Scheibenbesitz zu setzen als den direkten Weg zum Tor zu wählen.

Top: Calle Ridderwall

Sein Tor wurde ihm wieder genommen — und dafür Ken-André Olimb zugesprochen, der den Puck noch abgefälscht hatte. Und trotzdem war Calle Ridderwall in den jüngsten beiden Spielen einer der auffälligsten DEG-Spieler. Gegen Straubing erarbeitete er sich vier Chancen, ehe er ein bemerkenswertes Interview gab, in dem er seine Leistung als „peinlich“, „Müll“ und „Hundescheiße“ bezeichnete. Gegen Schwenningen war sein Tatendrang kaum zu bremsen, belohnt wurde der mit dem Treffer zum 3:3, ganz gleich, wem es nun zugesprochen wurde.

Flop: Fahrlässigkeiten

Harold Kreis hat am Sonntag kein Blatt vor den Mund genommen, in Sachen „Einsatz, Fokus und Konzentration“ habe es nicht gereicht. Auch Kapitän Barta war unzufrieden mit den ersten 40 Minuten. Damit waren die beiden nicht allein, weil die DEG sich zahlreiche leichtsinnige Abspiel- und Stellungsfehler leistete. Zudem machte sie nicht immer den Eindruck, mit dem allerletzten Einsatz in die Zweikämpfe zu gehen. Der krachende Check von Alexandre Picard blieb lange Zeit die Ausnahme. Mit derart vielen Fahrlässigkeiten ist selbst gegen den Tabellenletzten nichts zu holen.

Top: Zuschauer

Gepfiffen hat dennoch niemand. Trotz der vierten Heimniederlage in Folge, trotz teilweise ganz schwacher Momente. Zwar war die Stimmung in den vergangenen Heimspielennicht gerade überragend, aber noch gibt das Publikum der Mannschaft Kredit. Und das zurecht.

Flop: Torhüter

Die Goalies haben der DEG diese Saison deutlich mehr Spiele gewonnen als verloren. Doch gegen Straubing und Schwenningen zogen sie in den Duellen mit ihren Gegenübern den Kürzeren. Mathias Niederberger (der aufgrund einer Vorsichtsmaßnahme das Eis verließ) und Fredrik Pettersson Wentzel wehrten gemeinesam nur 85,1 Prozent der Schüsse ab, und nicht alles sah unhaltbar aus, die gegnerischen Torhüter kamen auf 93,3 Prozent. So wurden aus 75:47 Schüssen 5:7 Tore. Das machte am Ende den Unterschied aus.

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