Eishockey Die DEG-Stürmer in der Einzelkritik

Düsseldorf · Der letzte Teil unseres Rückblicks auf die DEL-Hauptrunde dreht sich um die Offensive. In der dominierte die erste Reihe, die zweite hatte dagegen große Probleme.

 Zwei absolute Volltreffer: Philip Gogulla (l.) und Alexander Barta bildeten mit Jaedon Descheneau die Topreihe der DEG.

Zwei absolute Volltreffer: Philip Gogulla (l.) und Alexander Barta bildeten mit Jaedon Descheneau die Topreihe der DEG.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Am Dienstag wird es ernst, das Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga beginnt. Für die Düsseldorfer EG geht es zu den Augsburger Panthern. Vorher blickt die WZ noch einmal die Hauptrunde zurück, diesmal auf die Stürmer.

Allgemein

Manager Niki Mondt hat den Angriff vor der Saison umgebaut: Nach Jahren, in denen stets von vier gleichstarken Reihen gesprochen wurde, sorgte er für eine klare Hierarchie mit zwei Topreihen. Verpflichtet wurden dafür gleich vier prominente Namen, die ligaweit für Aufsehen sorgten. Das zahlte sich zunächst aus, der DEG-Sturm war Mitte Dezember mit 3,3 Toren pro Spiel der beste der Liga. Doch danach traf fast nur die erste Reihe, während sich der Rest verletzte oder in ein Leistungsloch fiel. Am Ende landete die DEG auf Rang sechs, die 151 Tore (2,9 im Schnitt) reichten nur noch für den achtbesten Wert.

Alexander Barta

Statistik: 49 Spiele – 15 Tore – 31 Vorlagen

Als 25-Tore-Mann und einer der wenigen Lichtblicke der Vorsaison wurde Barta im Sommer zum Kapitän ernannt. Zahlte das Vertrauen mit einer erneut überragenden Saison zurück. Wurde wegen seiner starken Nebenleute wieder mehr vom Torjäger zum Spielmacher der Paradereihe, die insgesamt 60 Tore erzielte. Auch in Überzahl einer der besten Spieler der Liga. Note: 1

Patrick Buzas

Statistik: 52 Spiele – 7 Tore – 3 Vorlagen

Kam aus Nürnberg und wollte wieder mehr sein als ein Viertreihen-Spieler. Das klappte, Buzas führte die dritte Reihe an und half später auch in der zweiten aus. Prompt erzielte er gegen Augsburg zwei Tore. Arbeitete stets hart, mit fast drei Minuten pro Spiel auch einer der fleißigsten Unterzahlspieler, offensiv hätte aber mehr kommen können. Note: 3

Jaedon Descheneau

Statistik: 52 Spiele – 19 Tore – 32 Vorlagen 

Kam aus der zweiten Schweizer Liga und war eigentlich für die hinteren Reihen eingeplant. Doch als sich Flaake verletzte, bekam Descheneau die Chance und nutzte sie. Mit seinem Tempo und seiner Abschlussstärke wurde er zu der Entdeckung der Saison. Allein im Januar traf er acht Mal, am Ende auf Rang neun der besten DEL-Scorer. Note: 1

Jerome Flaake

Statistik: 22 Spiele – 3 Tore – 5 Vorlagen

Löste in München seinen Vertrag auf, um woanders wieder in einer Topreihe spielen zu können. Dort war er bei der DEG auch eingeplant, brach sich aber noch in der Vorbereitung den Fuß. Sein Stammplatz in den Top-6 war weg, durfte zwar noch mal in der zweiten Reihe ran, sah aber nie wie ein Topstürmer aus. Fiel dann erneut aus, machte nur 22 Spiele und drei Tore. Note: 4

Philip Gogulla

Statistik: 52 Spiele – 26 Tore – 26 Vorlagen 

War im Vorfeld die brisanteste Personalie, weil er als gebürtiger Düsseldorfer 13 Saisons in Köln gespielt hatte, ehe er dort im Streit ging. Hatte bei der DEG keine Anpassungsschwierigkeiten und wurde zum Mann der Saison. In der Offensive überragend, auch kämpferisch extrem stark. Seine zwei Treffer beim Winter Game waren der Höhepunkt. Am Samstag bei der DEL-Gala als Stürmer des Jahres ausgezeichnet. Zurecht. Note: 1

John Henrion 50 – 15 – 9 

Im Vorjahr (22 Tore) neben Barta der einzige Gewinner der Saison. Startete entsprechend in der zweiten Reihe, wurde dann aber für Monate in die dritte versetzt. Erst in der Schlussphase der Saison wieder neben Olimb und Ridderwall. Seine 15 Tore waren dafür ordentlich, seine neun Vorlagen zu wenig, hin und wieder zu eigensinnig. Note: 2-

Christian Kretschmann 39 – 4 – 3 

Kam als Center für die vierte Reihe, die wegen ihres Tempos und ihrer Unbekümmertheit viel Lob erhielt. Traf gegen seine Ex-Teams aus Augsburg und Krefeld, tauchte sonst selten in den Highlight-Videos auf. Dafür hätten es ein paar Punkt mehr sein müssen. Note: 3

Lukas Laub

Statistik: 48 Spiele – 4 Tore – 7 Vorlagen

War hauptverantwortlich für das Tempo der vierten Reihe, zeigte sich auch spielerisch besser als im Vorjahr. Hatte seine stärkste Phase Ende Oktober/Anfang November, baute danach etwas ab. Wie wichtig er trotzdem ist, wurde in den vergangenen Wochen deutlich, als er fehlte. Note: 3

Leon Niederberger

Statistik: 41 Spiele – 7 Tore – 7 Vorlagen

Erlebte im alten Jahr die vielleicht aufregendsten Monate seiner Karriere: Popsong aufgenommen, persönlicher Torrekord, Eiszeit in zweiter Reihe sowie im Powerplay, erste Länderspiele. Doch auch bei Niederberger ging es irgendwann bergab, nach der Länderspielpause nur noch zwei Tore in 24 Spielen. Verletzte sich Mitte Januar schwer an der Schulter, die Saison war vorbei. Note: 3+

Ken-André Olimb

Statistik: 50 Spiele – 13 Tore – 18 Vorlagen

Wurde bei seiner Rückkehr am meisten gefeiert, startete überragend mit dem Siegtor in Mannheim. Auch danach in Form: Schoss Tore, bereitete vor, erkämpfte Scheiben. Bis Anfang Dezember einer der besten Stürmer der Liga. Fiel dann wie die ganze Reihe in ein Loch, zuletzt wieder etwas besser, aber mit 31 Punkten sicher nicht ganz zufrieden. Note: 3

Braden Pimm

Statistik: 51 Spiele – 11 Tore – 17 Vorlagen

Kam mit der Empfehlung von 63 Scorerpunkten in 50 Zweitligaspielen aus Kassel. Hatte wenig Anlaufschwierigkeiten in der DEL und spielte eine ordentliche Rolle in der dritten Reihe sowie in Überzahl (17 Punkte). Defensiv allerdings nicht der fleißigste. Note: 3

Stefan Reiter

Statistik: 30 Spiele – 3 Tore – 2 Vorlagen

Kam aus der dritten Liga, erkämpfte sich dennoch gleich zu Beginn einen Stammplatz in der vierten Reihe. Konnte das Tempo gleich mitgehen, sorgte spielerisch aber selten für Höhepunkte. Als die Verletzten zurückkamen, war kein Platz mehr für ihn, musste in die zweite Liga. Verletzte sich dann selbst, kam aber wieder zurück und setzte sich Ende Januar durch. Note: 3

Calle Ridderwall

Statistik: 52 Spiele – 6 Tore – 22 Vorlagen

Wurde ähnlich euphorisch begrüßt wie Olimb, startete ähnlich gut: 19 Punkte in 25 Spielen. Brach dann aber völlig ein, schoss 26 Spiele lang kein Tor, was ihn selbst am meisten wurmte: Gab es bemerkenswertes Interview, in dem er seine Leistung als „Müll“ und „Hundescheiße“ bezeichnete. Wirkte danach etwas befreiter und kämpfte bis zum Umfallen, viel gelingen wollte ihm nicht. Note: 4

Manuel Strodel

Statistik: 25 Spiele – 0 Tore – 5 Vorlagen

Erlebte erneut eine Saison zum Vergessen. Wurde 2015/16 mit 13 Toren als künftiger Nationalspieler gehandelt, konnte die Leistung aber nie wieder bestätigen, diese Saison erneut lange verletzt und sogar komplett ohne Tor. Kämpft und rackert immer noch viel, bringt auch Tempo rein und ist in Unterzahl wertvoll, aber offensiv ist der Wurm drin. Note: 4

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort