DEG trifft auf Verfolger Ingolstadt Düsseldorfer EG startet in richtungsweisende Wochen

Düsseldorf · Die Verfolger holen inzwischen auf — und am Freitagabend kommt im ERC Ingolstadt einer davon im Dome vorbei.

 In dieser Saison spielte Bernhard Ebner noch nicht viel Überzahl, durch die Verletzung von Marco Nowak ist er nun gefragt.

In dieser Saison spielte Bernhard Ebner noch nicht viel Überzahl, durch die Verletzung von Marco Nowak ist er nun gefragt.

Foto: Birgit Häfner

Im großen Buch der Standardphrasen für Eishockeyprofis hat die folgende Aussage seit jeher ihren Platz: „Wir gucken nicht auf die Tabelle, wichtig ist, wo wir am Ende stehen.“ Der funktioniert für erfolgreiche Phasen ebenso wie für Krisen — was ihn allerdings nicht weniger falsch macht. Natürlich schauen die Beteiligten immer wieder aufs Tableau, es ist schließlich entscheidend für die Stimmung in und um eine Mannschaft.

Auch Harold Kreis weiß um die Lage in der Deutschen Eishockey Liga. „Die Luft wird dünner, jetzt kommen sie alle“, sagt der Trainer der Düsseldorfer EG, die als Tabellendritter wochenlang recht befreit atmen durfte. Doch nach nur zwei Punkten aus den jüngsten vier Spielen sieht das anders aus. Nicht nur, dass die DEG von Mannheim überholt wurde, auch der Abstand auf Platz sieben — die ersten Sechs qualifizieren sich direkt für das Play-off-Viertelfinale im nächsten Frühjahr — ist auf zwei Punkte geschmolzen. Berlin (5.), Ingolstadt (6.) und Nürnberg (7.) feierten am vergangenen Wochenende je zwei Siege und schlossen zur DEG auf. Jene DEG, die nun auf Ingolstadt und Nürnberg trifft. Und danach auf den ewigen Rivalen aus Köln und den Deutschen Meister aus Mannheim. Die nächsten zwei Wochen, sie dürften richtungsweisend werden.

Da passt es Kreis natürlich gut ins Konzept, dass die DEG heute (19.30 Uhr) gegen Ingolstadt von mehr als 12 000 Fans nach vorne geschrien wird, darunter um die 4500 Schüler aus rund 50 Schulen aus der Region. Weniger gut gefällt dem Trainer die Tatsache, dass er sein Team erneut umbauen muss.

Ebner soll die Rolle des verletzten Nowak übernehmen

Eigentlich schien sich die personelle Lage durch die Länderspielpause entspannt zu haben. „Wir hatten jetzt gerade ein Spiel mit zwölf Stürmern, und das hat ganz gut funktioniert“, sagt Kreis mit Blick auf den überzeugenden Auftritt am Sonntag gegen den EHC Red Bull München, an der Bewertung der Leistung gegen den souveränen Tabellenführer konnte nicht mal die unglückliche 1:2-Niederlage etwas ändern. Und dennoch schauen sie an der Brehmstraße nicht gerade freudig auf den Sonntag zurück, immerhin verletzten sich in Stürmer Victor Svensson und Verteidiger Marco Nowak zwei wichtige Stützen und fallen über Wochen oder gar Monate aus. Besonders Nowaks Fehlen schmerzt, nicht nur als Verteidiger, auch als Spielmacher in Überzahl. Seine Rolle soll Bernhard Ebner einnehmen, der das diese Saison bislang kaum getan hat.

Ganz anders ist die Lage beim nächsten Gegner: „Wir haben vor der Länderspielpause unter den Erwartungen gespielt. Jetzt sind wir gut gestartet. Ich sehe unseren Weg schon nach oben. Die Länderspielpause war wie ein Neustart für uns“, sagte Tim Wohlgemuth am Wochenende der „Eishockey News“. Wohlgemut ist so etwas wie das Gesicht des Aufschwungs beim ERC Ingolstadt. Der 20-Jährige ist eins der vielen Talente, die gerade die Liga aufmischen. Er traf in jedem der vergangenen drei Spiele, insgesamt bereits siebenmal. Nicht zufällig lief er vor zwei Wochen in Krefeld beim Deutschland Cup auf.

Wohlgemuth ist nicht der einzige, auf den die DEG achten muss. Auch Michael Collins, Kris Foucault, David Elsner oder der geschmeidige finnische Verteidiger Ville Koistinen hatten ihren Anteil daran, dass der ERC zuletzt vier von fünf Spielen gewann und in der Tabelle kletterte. Aber wen interessiert die schon?

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