Eishockey DEG liefert enttäuschende Derby-Vorstellung ab

Düsseldorf · 13.205 Zuschauer im ausverkauften Dome sehen eine Derby-Niederlage der DEG gegen die Kölner Haie. Vor Spielbeginn wurde lange überfällig endgültig die Rückennummer 2 des dreimaligen Meister-Verteidigers unter das Hallendach gezogen.

 Sichtlich gerührt erlebte Otto Schneitberger am Freitagabend seine Ehrung. Daniel Kreutzer (l.) und Walter Köberle zogen das Banner hoch.

Sichtlich gerührt erlebte Otto Schneitberger am Freitagabend seine Ehrung. Daniel Kreutzer (l.) und Walter Köberle zogen das Banner hoch.

Foto: Birgit Häfner

Der Derbyabend begann mit anerkennendem, beinahe ehrfürchtigem Applaus. Er endete mit Ernüchterung. Nach einer enttäuschenden Leistung musste sich die Düsseldorfer EG im 225. Rheinischen Derby den Kölner Haien mit 1:4 (1:3/0:0/0:1) geschlagen geben und kassierte in der Deutschen Eishockey Liga die vierte Niederlage im fünften Spiel nach der Länderspielpause. „Wir haben das erste Drittel einfach verpannt, haben da nicht unseren Job gemacht. Das war heute nicht genug. Alle fünf auf dem Eis müssen sich gegenseitig unterstützen, nicht nur drei Mann“, sagte Verteidiger Johannes Huß.

In den Minuten vor dem Spielbeginn hatten sie sich im mit 13.205 Zuschauern ausverkauften Rather Dome alle erhoben. Zu Ehren von Otto Schneitberger, der vielleicht größten DEG-Legende. Lange überfällig wurde am Freitagabend endgültig die Rückennummer 2 des dreimaligen Meister-Verteidigers unter das Hallendach gezogen. Begleitet von ein paar warmen Worten der damaligen Mitspieler Walter Köberle und Hans-Joachim Schmengler. So mancher unter den Älteren der Düsseldorfer Anhänger dürfte sich vor dem ersten Bully noch einmal wärmstens an die hervorragenden Leistungen des heute 80 Jahre alten Schneitbergers an der Brehmstraße erinnert haben.

Kapitän Barta verbucht seinen 500. Scorerpunkt in der DEL

Nach dem ersten Bully verpasste es die DEG, dem zweiten Aufeinandertreffen der Saison mit dem Erzrivalen frühzeitig eine andere Richtung zu geben. Jerome Flaake vergab die erste gute Möglichkeit nach sehenswerter Einzelaktion. Was folgte waren 19 Minuten, in denen die DEG nahezu alles schuldig blieb. Defensiv unsortiert, in der Offensive ohne Ideen. Die Gäste hatten nicht einmal besonders viel Mühe, ihre Gegner aus den gefährlichen Zonen herauszuhalten. Als Alexander Barta 31 Sekunden vor der ersten Drittelpause traf und damit seinen 500. Scorerpunkt in der DEL verbuchte, war dem Kapitän nicht nach großem Jubel. Bartas Schuss, der erst nach Studium des Videobeweises Anerkennung fand, war zu diesem Zeitpunkt nur der 1:3-Anschlusstreffer.

Defensiv stand die DEG ab dem zweiten Drittel besser. Doch die Rot-Gelben blieben nach vorne wirkungslos. Zudem fehlte es an körperbetontem Spiel — auch deshalb blieben die keineswegs übermächtig auftretenden, aber stets souveränen Haie bis weit ins Schlussdrittel hinein ohne jede Strafzeit. „Das ist eigentlich ein Punkt in unserem Spiel, in dem wir mal stark waren und wieder stark werden müssen“, sagte DEG-Trainer Harold Kreis. „Das haben wir heute sicherlich nicht gut gemacht.“

Nach dem vierten Gästetreffer hallte ein lautes „Wir wollen euch kämpfen sehen“ durch den Dome. Es war der negative Höhepunkt eines Abends, der so stimmungsvoll begann und mit der zweiten Derbyniederlage der DEG endete.

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