Eishockey Düsseldorfer EG lässt Derby-Punkte in Köln liegen

Düsseldorf · Nach dem furiosen 4:0 am Freitag gegen Berlin gibt es am Sonntag in Köln ein 1:4. Gegen den alten Rivalen fehlt den Düsseldorfern am Ende auch die Kraft.

 DEG mit Pfad

DEG mit Pfad

Foto: RP/Schröder, Ellen

Die DEG-Spieler waren längst in der Kabine verschwunden, ihr Anhang war bereits auf der Heimreise, da feierten die Kölner Haie noch immer mit ihren Fans. Ehrenrunde, Humba, Karnevalsmusik — man kennt das, alles tausend Mal gesehen und gehört. Und dennoch muss das die Gäste dieses Mal besonders geärgert haben. Nicht, dass der 4:1-Sieg der Haie etwa in die Kategorie „unverdient“ einzuordnen gewesen wäre, im Gegenteil, die Kölner waren vor allem im letzten Drittel das bessere Team. Aber dennoch hätte sich kein Düsseldorfer der Tatsachenverdrehung verdächtig gemacht, wenn er bemerkt hätte, dass sein Team an diesem 13. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga einen, wenn nicht gar zwei oder drei Punkte hatte liegenlassen.

Und so hörten sie sich nachher an. Von „sehr ärgerlich“ (Manager Niki Mondt) über „viel zu hoch ausgefallen“ (Kapitän Alexander Barta) bis „wir waren nah dran“ (Trainer Harold Kreis) war alles dabei. Weil allen Düsseldorfern bewusst war, dass gegen die mental angeknacksten Kölner — nur vier Siege aus den ersten zwölf Spielen, kaum eigene Tore, wütende Fans — mehr drin gewesen wäre. Dafür hätte es wohl lediglich eines zweiten Tores bedurft. Im zweiten Drittel, nachdem Chad Nehring die DEG nach feinem Zuspiel von Barta mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Als plötzlich nur noch die knapp 800 Gäste-Fans zu hören waren, von denen ein Großteil mit dem Schiff über den Rhein angereist war. Hätte die DEG in dieser Phase das 2:0 gemacht, die Kölner wären wohl nicht mehr zurückgekommen.

Ein Wechselfehler der DEG entscheidet das Spiel

Doch so kam es nicht, obwohl die Düsseldorfer mehrere Möglichkeiten hatten. Doch immer wieder scheiterten sie an Hannibal Weitzmann im Kölner Tor, der einen herausragenden Tag erwischte (95,8 Prozent Fangquote). Und als wäre das nicht schon ärgerlich genug gewesen, passierte kurz vor Ende des zweiten Drittels das, was aus Düsseldorfer Sicht nicht hätte passieren dürfen: Konter, Ausgleich, Stimmung. Plötzlich war die Halle wieder da, was wiederum die Haie weckte. Und als die Kölner in der siebten Minute des letzten Drittels auch noch auf 2:1 stellten, „waren sie danach fünf Zentimeter größer“, wie es Kreis ausdrückte.

Seine DEG hingegen wurde immer kleiner. Weil sie personell gerade ohnehin Probleme hat und erneut nur mit zehn Stürmern auflaufen konnte. Und weil sie am Freitag ein ebenso furioses wie kraftraubendes 4:0 gegen die Eisbären Berlin erlebt hatte. Da fehlte am Ende in Köln die Frische. Kapitän Barta wollte das allerdings nicht bestätigen und verwies stattdessen auf die fehlende Abstimmung beim Reihenwechsel vor dem 1:2.

Auch Mondt sah im „ärgerlichen Wechselfehler“ den entscheidenden Moment des Tages. Aus dem Nichts hatte Kölns Kevin Gagnè auf einmal freie Bahn und versenkte den Puck im DEG-Tor. Kurze Zeit flog ein abgefälschter Schuss ebenfalls an Mathias Niederberger vorbei. Zwei eher glückliche Tore binnen vier Minuten für die Haie. Aber auch zwei Tore, die sich die wacker kämpfenden Kölner verdient hatten. Ebenso wie ihren dritten Sieg in Serie, durch den sie wieder in Schlagdistanz zu den Spitzenteams sind.

Zu denen gehört seit Wochen auch die DEG, und dennoch haderte Kreis mit dem Wochenende: „Mit drei Punkten gegen zwei Topteams können wir leben“, sagte der Trainer, „wenn ich aber näher hinschaue, muss ich sagen: Wir hatten es auch hier in Köln in der Hand, und dann bin ich nicht zufrieden.“

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