Eishockey Düsseldorfer EG: Mindestens 12 Spieler gehen - Ridderwall beendet Karriere

Düsseldorf · Zahlreiche Spieler werden die Düsseldorfer EG verlassen. Neben Calle Riderwall hängen noch drei weitere Spieler ihre Schlittschuhe an den Nagel.

 Philip Gogulla verlässt die DEG.

Philip Gogulla verlässt die DEG.

Foto: dpa/Marius Becker

Mindestens ein Dutzend Spieler verlassen die Düsseldorfer EG. Das gab der Klub am Freitagmittag, fünf Tage nach dem Viertelfinal-Aus in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga bekannt. Die größte Überraschung auf der langen Liste der Abgänge: Calle Ridderwall. Der Stürmer hängt seine Schlittschuhe mit sofortiger Wirkung an den. Plötzlich klingt es so, als seien die Worte seines denkwürdigen Interviews von Mitte Januar doch nicht allein aus Kalkül gewählt worden. Nach einer 2:3-Heimniederlage gegen Straubing, dem damals 16. Spiel in Folge ohne eigenes Tor, hatte der Schwede gesagt, was er spiele sei „peinlich“, „absoluter Müll“ und „Hundescheiße“.

Nun ist es nicht so, dass die DEG den charismatischen Ridderwall aus eigenem Gusto vor die Tür setzen wollte. Der 30-Jährige hat nach Angaben des Vereins eindringlich um die Auflösung seines noch bis 2021 laufenden Vertrages gebeten und die DEG hat diesem Wunsch entsprochen. Anders als beinahe alle Profis hat Ridderwall den Eishockeysport immer mehr aus Spaß denn aus finanziellem Antrieb heraus betrieben, da er aufgrund seines familiären Umfelds nicht auf das Geld angewiesen ist. Nun möchte er sich mit seiner Familie in den USA neu orientieren.

Die DEG ebenso verlassen und ihre Karriere beenden werden zudem die Verteidiger Alexandre Picard und Kevin Marshall sowie Stürmer Braden Pimm. Bei den beiden Letzteren sind diese Entschlüsse mindestens ebenso überraschend wie bei Ridderwall. Offen ist hingegen die Zukunft von Patrick Köppchen, der sich an der Schulter operieren lassen muss und erst danach über den Fortgang seiner Karriere entscheidet.

Gogulla und McKiernan haben andere Klubs gefunden

Nach den Entwicklungen und Gerüchten der vergangenen Wochen erwartbar, ist der Abgang von Philip Gogulla nun sicher. Der mit 52 Punkten in 52 Hauptrundenspielen zum „DEL-Stürmer des Jahres“ gewählte 31-Jährige dürfte sich aller Voraussicht nach dem EHC München anschließen. „Die Gespräche zwischen Philip und uns waren jederzeit transparent und fair. Wir können aufgrund der Rahmenbedingungen seine Beweggründe, bei einem anderen Klub zu unterschreiben und nochmal eine vollkommen neue Herausforderung zu suchen, vollständig nachvollziehen. Wenn er irgendwann nach Düsseldorf zurückkehren möchte, werden die Türen für ihn weiterhin offen stehen“, wird Geschäftsführer Stefan Adam in der Mitteilung des Klubs zitiert.

Ebenfalls einen anderen Arbeitgeber gefunden, hat Ryan McKiernan. Wie bei Gogulla ist aber noch nicht offiziell bekannt, zu welchem Verein der Verteidiger wechseln wird, der in der Hauptrunde mit sechs Toren und 25 Vorlagen punktbester Abwehrspieler im Team von Trainer Harold Kreis war.

Keinen neuen Vertrag beim achtfachen Deutschen Meister erhalten Torhüter Fredrik Pettersson Wentzel, Verteidiger Nicklas Torp sowie die Stürmer Manuel Strodel, Lukas Laub, Christian Kretschmann und Stefan Reiter. Neben rein sportlichen Gründen spielte dabei auch die neue U 23-Regel eine Rolle, die besagt, dass die DEL-Klubs ab der kommenden Saison nur noch 17 statt 18 Profis auf dem Spielberichtsbogen stehen haben dürfen, die älter als 23 Jahre sind. „Ohne diese Regeländerung hätte der eine oder andere sicherlich bei uns bleiben können. Aber die DEG muss und will sich deutlich verjüngen. Wir werden die Zahl der deutschen U23-Akteure erhöhen. Dadurch ist für einige ältere Spieler leider kein sinnvoller Platz mehr im Kader“, sagt Manager Niki Mondt.

Weiterhin offen ist die Zukunft von Stürmer Jaedon Descheneau. Der Kanadier befindet sich noch in Gesprächen mit der DEG. Mondt hatte bereits vor geraumer Zeit angekündigt, bei seinem Angebot bis an die Schmerzgrenze gehen zu wollen. Unabhängig vom Verbleib des Publikumslieblings steht fest: Der Umbruch bei der DEG im Sommer 2019 ist riesengroß.

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