Düsseldorfer EG Die Kommilitonen vom Rivalen aus der Seidenstadt

Die DEG-Profis Bernhard Ebner und Tim Schüle treffen im IST-Studieninstitut auf die Mit-Studenten des KEV.

Düsseldorfer EG: Die Kommilitonen vom Rivalen aus der Seidenstadt
Foto: Häfner

Düsseldorf. Beide Teams haben heute noch wichtige Spiele vor der Brust, doch das vierte und definitiv letzte Straßenbahn-Derby der laufenden Saison in der Deutschen Eishockey Liga steht für die Fanlager der Krefeld Pinguine und der Düsseldorfer EG eindeutig im Vordergrund an diesem Wochenende. Die Pinguine empfangen am Freitagabend Wolfsburg und wollen unbedingt den letzten Platz an Schwenningen abgeben, die DEG gastiert bei den kriselnden Adlern in Mannheim (jeweils 19.30 Uhr) und benötigt die letzten Punkte für die direkte Viertelfinal-Qualifikation.

Am Donnerstag begegneten sich jeweils zwei Spieler beider Mannschaften in den Räumen des IST-Studieninstituts in Düsseldorf zum gemeinsamen Fototermin. „Wir spielen nicht für immer Eishockey. Es ist sehr wichtig, sich bereits ein paar Jahre vor dem Karriereende ein zweites Standbein aufzubauen“, sagt Krefelds Martin Schymainski, der Sport- und Fitnesstraining studiert.

„Meine Interessen liegen da eher im Management-Bereich“, sagt Bernhard Ebner. Der DEG-Verteidiger hat beim IST dieselbe Richtung eingeschlagen wie Teamkollege Tim Schüle. „Es ist wichtig, gewisse Grundlagen zu schaffen, so lange du noch aktiv spielst“, erklärt Schüle. Die meisten Aufgaben innerhalb ihres Studiengangs erledigen die Profis von zuhause aus. Für Klausuren und sogenannte Präsenztage müssen die Eishockeyspieler aber auch anwesend sein.

Das Aufeinandertreffen im Studieninstitut ist Derby-Vorgeplänkel der anderen Art. „Auf dem Eis kennen wir keine Freunde, aber wenn man sich hier trifft, ist alles freundschaftlich“, erklärt Pinguin Daniel Pietta. Während die Polizei das Derby am Sonntag als Risikospiel einstuft, sitzen die vier Eishockeyprofis einträchtig im Seminarraum. „Hier kommt ja keiner hin und wetzt die Messer“, sagt Bernhard Ebner. „Das ist alles locker, auch wenn wir am Wochenende aufeinander treffen.“

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Leistungsdruck im Studium und dem auf dem Eis? „Für uns ist das im Sport ein bisschen einfacher. Das machen wir schon rund 20 Jahre unseres Lebens. Das Studium ist eine ganz neue Herausforderung, da muss man erst einmal reinkommen. Das ist eine andere Herausforderung“, erklärt Daniel Pietta. „Auf dem Eis erreichst du das Ziel mit anderen, beim Studium musst du es allein durchziehen“, ergänzt Ebner.

Einigkeit in der Frage nach dem Derbysieger gab es erwartungsgemäß keine. „Wir werden gewinnen. Ich denke, dass wir derzeit eine gute Phase haben“, sagt Krefelds Martin Schymainski. Tim Schüle ist da anderer Ansicht: „Für uns ist es wichtig zu punkten. Wir hatten zuletzt eine kleine Schwächephase. Wir gewinnen, weil es einfach mal wieder Zeit für einen Heimsieg wird.“

Gelernt wird Seite an Seite, auf dem Eis wird am Sonntag wieder beinhart gekämpft — so wie immer, wenn das Straßenbahn-Derby ansteht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort