Düsseldorfer EG Die Düsseldorfer EG ist nicht aufzuhalten

Düsseldorf · Eishockey DEG feiert sechsten Sieg im sechsten Spiel. gegen Nürnberg gibt es ein 4:3 nach Verlängerung. Dabei war am Wochenende längst nicht alles gelungen.

Jubel bei der Mannschaft der der DEG. Patrick Buzas bekam die „Jacke“, weil er von seinen Kollegen zum besten Spieler gekürt worden war. Foto: Birgit Häfner

Jubel bei der Mannschaft der der DEG. Patrick Buzas bekam die „Jacke“, weil er von seinen Kollegen zum besten Spieler gekürt worden war. Foto: Birgit Häfner

Foto: Ja/Häfner

Da saßen sie nun. Und mussten warten. Dabei war alles bereit im Presseraum des Rather Domes: Die Trainer saßen auf dem Podium, zwischen ihnen Pressesprecher Frieder Feldmann, Kameras und Aufnahmegeräte waren eingeschaltet. Doch es tat sich nichts. Weil es im VIP-Bereich einen Programmpunkt gab, der sich in die Länge zog. Und da die Damen und Herren auf den besseren Plätzen gewohnt sind, dass die Pressekonferenzen nach DEG-Heimspielen live auf die Bildschirme im so genannten Business-Club übertragen werden, mussten Trainer und Journalisten warten.

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das vergangene Saison abgelaufen wäre. Mit dem sonderbaren Mike Pellegrims als Trainer, der nicht unbedingt im Verdacht steht, in naher Zukunft eine Karriere als Alleinunterhalter zu starten. Harold Kreis, sein Nachfolger, könnte das durchaus. Und fing an, das Schweigen zu brechen. Er brauche jetzt erst mal einen Kaffee, weil er während des Spiels fast eingeschlafen wäre, sagte Kreis. Was natürlich ein Witz war nach diesem wilden 4:3 nach Verlängerung der DEG gegen die Nürnberg Ice Tigers. Ein Spiel, das gespickt war von Fehlern und defensiven Lücken und großen Chancen auf beiden Seiten. Aber was die Düsseldorfer diese Saison auch anpacken, es gelingt. Am Ende stand der sechste Sieg im sechsten Spiel. Folglich stehen sie weiter an der Spitze der Deutschen Eishockey Liga.

Das freute vor allem Fredrik Petersson-Wentzel. Der neue Schwede war im Sommer mit dem Ziel nach Düsseldorf gekommen, erster Torwart zu werden. Doch dann verletzte er sich während der Vorbereitung und machte nur zweieinhalb Testspiele. Als die Saison begann, musste er von der Bank aus mitansehen, wie Lokalmatador Mathias Niederberger die ersten vier Spiele bekam und kaum einen Fehler machte. Erst dieses Wochenende durfte er ran – und gewann beide Spiele.

„Ich habe die Entscheidung der Trainer, Mathias spielen zu lassen, verstanden“, sagte Pettersson-Wentzel nun, der auch kein Problem mit dem Warten gehabt habe. Weil sein Team gewann. Aber natürlich freute er sich um mehr, nun selbst etwas zum Erfolg des Teams beigetragen zu haben.

Am Freitag hat sich Pettersson-Wentzel die Glitzerjacke verdient

Das begann am Freitag. Beim 2:1-Sieg nach Verlängerung in Augsburg hatte der Schwede zum ersten Mal im DEG-Tor gestanden. Und seine Sache so gut gemacht, dass er hinterher mit einer silbernen Glitzerjacke in der Kabine stand. Die vergibt die Mannschaft in dieser Saison immer intern an den Spieler des Spiels. Dass es diesmal Pettersson-Wentzel traf, war keinesfalls eine nette Willkommensgeste der neuen Kollegen, der 27-Jährige hatte sich das Glitzerjäckchen bei seinem Debüt mit 29 Paraden (Fangquote: 96,6 Prozent) absolut verdient. Zwei davon hatten gar das Potenzial für das Saisonvideo.

Am Sonntag gegen Nürnberg lief es weniger gut für neuen Torhüter. Gleich der erste Schuss der Gäste in der zweiten Minute war drin. Weil das zuvor aber auch für den der Düsseldorfer gegolten hatte, stand es nach gerade mal 73 Sekunden 1:1. So ging es weiter: Drei Mal ging die DEG in Führung, drei Mal glichen die Nürnberger aus. Erst auf das vierte Düsseldorfer Tor hatten die Franken keine Antwort mehr. Weil es in der Verlängerung fiel und das Spiel damit automatisch endete. Der sechste Sieg war perfekt.

Harold Kreis war hinterher dennoch nicht rundum glücklich: „Wir freuen uns über die zwei Punkte, aber wir freuen uns nicht über den Weg dahin“, sagte der Coach und monierte „zu viele Scheibenverluste“. Aber letztlich konnte er damit leben. Weil am Ende der nächste Sieg stand.

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