Düsseldorfer EG DEG verliert wildes Spiel in Nürnberg

Erst holen die Düsseldorfer ein 0:4 auf, bringen sich dann aber selbst um den Lohn der Mühen und verlieren mit 5:6.

Daniel Weiß jubelt nach einem Treffer für die DEG.

Daniel Weiß jubelt nach einem Treffer für die DEG.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Wer nach diesen wilden 60 Minuten Eishockey die Spieler reden hörte, der konnte auf die Idee kommen, beide Mannschaften hätten die Halle ohne Punkte verlassen. „Das war nicht das Spiel, was wir spielen wollten“, befand Düsseldorfs Tim Conboy, während Nürnbergs Yasin Ehliz die eigene Leistung gar mit „katastrophal“ beschrieb. Der Grund für derlei schonungslose Selbstkritik waren die zahlreichen Aussetzer auf beiden Seiten. Am Ende gab es aber doch einen Sieger, weil die Nürnberg Ice Tigers einen Fehler weniger gemacht hatten als die Düsseldorfer EG und folgerichtig mit 6:5 (2:0/2:2/2:3) gewannen.

Die DEG steckt damit weiter im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey Liga fest. Auch nach 18 Spielen steht das Team von Trainer Christof Kreutzer auf dem vorletzten Platz. Und wer die ersten 30 Minuten in Nürnberg sah, der wusste auch warum. „Peinlich“ nannte Stürmer Alexander Preibisch den Auftritt der Gäste bis dahin. Wobei das nur die halbe Wahrheit war. Zwar leisteten sich die Düsseldorfer immer wieder Aussetzer in der Defensive, waren dem Team der Stunde, das Mittwoch seinen achten Sieg in Folge feierte, aber bei weitem nicht so unterlegen, wie einem das Zwischenergebnis weismachen wollte. Aber was nützt das, wenn es da bereits 0:4 steht?

DEG verliert 5:6 trotz furioser Aufholjagd gegen Nürneberg
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DEG verliert 5:6 trotz furioser Aufholjagd gegen Nürneberg

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Nun hatten auch die Nürnberger keinen guten Tag erwischt, nutzten die Fehler der Gäste aber gnadenlos aus und hatten auch das Glück, was man eben hat, wenn man oben steht. „Unser erstes Drittel war sehr schwach, wir hätten auch 0:2 hinten liegen können“, sagte Ehliz und hatte damit nicht mal unrecht. Doch stattdessen führten sie nach 20 Minuten mit 2:0 und erhöhten in den ersten Minuten des Mittelabschnitts durch einen Doppelschlag schnell auf 4:0.

Leidtragender dieses kuriosen Spiels war vor allem Felix Bick. Der Düsseldorfer Ersatztorhüter, der endlich mal wieder einen Einsatz bekommen hatte, saß schon nach 25 Minuten wieder auf der Bank. Das lag allerdings nicht an seiner Leistung. Vielmehr wurde er von seinen Vorderleuten immer wieder allein gelassen. Kreutzer nahm ihn auch nicht raus, weil er seinem Goalie bestrafen wollte, es wollte vielmehr seine Mannschaft aufwecken. Und das klappte.

„Wir haben Charakter gezeigt“, sagte Abwehrchef Tim Conboy, der nach neunwöchiger Verletzungspause wieder ins Team zurückkehrt war und hautnah erlebte, wie Drayson Bowman, Alexander Prebisch und Max Kammerer (2) von der 32. bis zur 45. Minuten vier Tore schossen. Doch wer nun dachte, die DEG würde das Spiel komplett drehen, sah sich getäuscht. Nicht mal eine Minute nach dem Ausgleich brachte Jesse Blacker die Gastgeber wieder in Führung. „Das war sehr frustrierend“, sagte Co-Trainer Tobias Abstreiter, dessen Team sich in der Folge gleich drei überflüssige Strafen leistete. Eine davon nutzte Steven Reinprecht zum 6:4. Zwar konnte Brandon Yip noch mal verkürzen, zu mehr reichte es aber nicht mehr.

So begann die Auswärtsreise der DEG mit drei Spielen in fünf Tagen mit einer ebenso verdienten wie unnötigen Niederlage. Besser kann sie es schon am Freitag machen, wenn sie in Berlin ran muss, aber auch dort gilt das, was ein frustrierter Alexander Preibisch sagte: „Wir müssen über 60 Minuten eine konstant gute Leistung bringen. Wenn wir das nicht machen, gewinnen wir die Spiele auch nicht.“

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