DEG und Michael Davies: Plötzlich wieder Freunde

Nach zwei Tagen mit wüsten Anschuldigungen wollen die DEG und Michael Davies das Thema Doping nun gemeinsam angehen.

Düsseldorf. Nun also doch: Vertreter der Düsseldorfer EG und Michael Davies’ Anwalt haben sich am Freitag getroffen, um all die Unklarheiten rund um den Dopingfall des Eishockey-Stürmers zusammen zu besprechen. Von nun an möchten beide Seiten „gemeinsam und schnellstmöglich versuchen, eine für alle Parteien verträgliche Lösung zu finden“, heißt es in einer Mitteilung.

Was durchaus überraschend ist. In den vergangenen Tagen machten sowohl der Verein als auch der Topscorer, der von der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada im November positiv getestet worden war, nicht gerade den Eindruck, noch besonders viel füreinander übrig zu haben.

Anstatt nach der Entscheidung der Nada, den US-Amerikaner auf unbestimmte Zeit zu suspendieren, Ruhe zu bewahren und erst das endgültige Ergebnis abzuwarten, ging die DEG mit einem Statement in die Offensive. In dem erhob Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus schwere Anschuldigungen gegen Davies: „Entgegen klarer Absprachen zwischen Club, medizinischer Abteilung und Spieler, hat sich Michael Davies offenbar nicht an eindeutige ärztliche Anweisungen und Nada-Richtlinien gehalten.“

Die Reaktion des 27-Jährigen ließ nicht lange auf sich warten. Auch er veröffentlichte über seinen Anwalt eine Stellungnahme. Und erhob seinerseits Anschuldigungen gegen die DEG. Diese habe zu jedem Zeitpunkt gewusst, welche Medikamente er nehme und ihm für das wohl entscheidende Präparat, das er seit der Jugend nimmt, grünes Licht gegeben.

Dann war die DEG wieder dran und bestritt in einer weiteren Stellungnahme die Darstellung ihres bislang besten Stürmers. Das Durcheinander war perfekt. Ein Imageschaden sondergleichen. Für beide Seiten. Zahlreiche Fans beklagten sich über das Internet über die öffentliche Schlammschlacht.

Am Freitag kam dann die Wende. Wahrscheinlich haben beide Seiten verstanden, dass es in dem Fall keinen Gewinner mehr geben kann und beide längst Verlierer sind. So demonstrieren sie seit Freitag plötzlich Einigkeit: „Uns ist selbstverständlich daran gelegen, unserem Spieler Michael Davies die bestmögliche Unterstützung zuteil werden zu lassen“, ließ sich Rothaus zitieren. Auch Davies-Anwalt Florian Hilbert sieht das nun so: Es sei „schnell klar geworden, dass hier im beiderseitigen Interesse nach einer gemeinsamen Lösung gesucht werden muss.“ Zwei Tage zu spät.

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