DEG-Stürmer Rihards Bukarts: „Eine spezielle Verbindung“

Düsseldorf · In Düsseldorf bestritt der Lette sein erstes DEL-Spiel. Nun ist er Teil der DEG.

 Die Eisbären Berlin waren die erste DEL-Station für Rihards Bukarts (l.). Nun spielt der Lette für die DEG.

Die Eisbären Berlin waren die erste DEL-Station für Rihards Bukarts (l.). Nun spielt der Lette für die DEG.

Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dp/Sven Hoppe

Wer einer Person die Düsseldorfer EG schmackhaft machen will, der lädt sie möglichst zu einer gelungenen Veranstaltung ein. Bei Rihards Bukarts war das am 2. März 2018 natürlich nicht geplant — und das 2:6 gegen die Eisbären Berlin zudem das Aus im Kampf um die Play-off-Teilnahme. Dem damaligen Eisbären-Angreifer aber ist dieser Abend im Gedächtnis haften geblieben. „Zu Düsseldorf habe ich eine spezielle Verbindung, dort habe ich erstmals in Deutschland gespielt. Die Halle war ausverkauft, die Atmosphäre toll. Dieser Eindruck hat mich gepackt, und so war es nun leicht, hier zu unterschreiben“, sagt Bukarts im Gespräch mit der WZ.

Unglücklicherweise ist sein Start im rot-gelben Trikot mit etwas Pech verbunden. Nachdem er am vergangenen Samstag beim Test gegen den HC Thurgau (4:3 nach Penaltyschießen) den ersten DEG-Treffer der neuen Saison erzielt hatte, erhielt er einen harten Check. So verpasste er einen Tag später das Wiedersehen mit seinem Vorjahres-Arbeitgeber Schwenninger Wild Wings (1:2). Und auch in dieser Woche ist er wegen der erlittenen leichten Gehirnerschütterung aus dem Trainingsbetrieb genommen.

„Natürlich ist Eishockey ein harter Sport, aber in der Vorbereitung müssen solch üble Checks nicht sein“, sagt Bukarts. Der 23-Jährige wird auch daraus seine Lehren ziehen. Sein Motto ist, an jeder Situation beruflich und menschlich zu wachsen. So wie vergangene Saison, als das Leben eines Eishockey-Profis beim Dauer-Verlierer Schwenningen alles andere als schön war. „Das ist eine brutale Saison gewesen, aber es gilt, sie zu akzeptieren. Auch aus dieser Erfahrung lässt sich lernen. Man muss Lösungen finden, mit ihr umzugehen. Gelingt es, kommt man gestärkt aus ihr hervor.“ Mental sieht sich Bukarts dafür nicht nur aufgrund seiner Ausbildung in den USA gut gewappnet: „Wir Letten sind auch stolze Menschen und arbeiten stets hart.“

„Wenn sich jeder seiner Aufgabe widmet, werden wir belohnt“

Für Rihards Bukarts gilt das nicht nur auf dem Eis, sondern auch daneben. „Ich bin hier Ausländer, also habe ich die deutsche Kultur und deren Traditionen zu respektieren. Dazu gehört auch, dass ich die Sprache erlerne und an gesellschaftlichen Ereignissen wie dem Besuch eines Fortuna-Spiels teilnehme“, erklärte Bukarts. Vorrangig allerdings soll er natürlich dazu beitragen, dass die DEG eine erfolgreiche Saison spielt. Dafür ist er ziemlich zuversichtlich. „Wir haben einen breiten Kader mit einer starken Offensive. Wenn sich jeder im Team seiner Aufgabe zu 100 Prozent widmet, werden wir dafür belohnt werden.“

Dass der fleißige Angreifer aus Jurmala der DEG mit seiner Geschwindigkeit helfen kann, machte schon sein kurzes Gastspiel in Berlin deutlich. Auch dank seiner vier Treffer sowie vier Torvorlagen schnupperten die Eisbären bis zum entscheidenden siebten Finale in München am Meisterschaftsgewinn 2018. Zuvor hatte Bukarts mit seinem Tor die Viertelfinal-Serie gegen die Grizzlys und damit die Ära von Pavel Groß in Wolfsburg beendet. „Das war ein ganz besonderer Abend für mich, weil meine Mutter in der Arena war. Sie schaut bei meinen Spielen nicht sehr oft zu, und dann sieht sie, wie ich dieses wichtige Tor erziele“, sagt Bukarts.

Ein Finale mit der DEG wird Bukarts im nächsten Frühjahr wohl eher nicht erleben. Als Hobby-Angler kennt er die unterschiedlichen Gegebenheiten der Gewässer, in denen gefischt wird. „In Florida schmeißt du die Angel ins Meer und hast sofort einen riesigen Hecht am Haken. In Lettland hingegen kannst du 24 Stunden an einem See sitzen und froh sein, mit zwei kleinen Makrelen nach Hause zu gehen“, meint Bukarts lachend. Weit kommen möchte er mit der Düsseldorfer EG dennoch und die Mitspieler nach Siegen dann zu seinen geliebten Grill-Abenden einladen. Dafür sollte er allerdings besser nicht im Rhein angeln.

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